Ist Apple wie Microsoft?
Apple bietet die neue Safari-Version über die Software iTunes an. Im iTunes-Teil ‘Software Update’ ist Safari als Add-on voreingestellt – auch in der Windows-Version von iTunes. Ruft ein Windows-Nutzer iTunes etwa auf, um Musik zu speichern, wird ihm der Safari-Download über eine Dialog-Box angeboten. Die Option ‘Installieren’ ist schon angekreuzt.
“Nehme ich Windows, Symbian, Palm oder ein iPhone? Welches Telefon bietet die Anwendungen, die ich suche?” Es habe sich herausgestellt, das “man entweder ein iPhone knacken oder die seltsame Situation akzeptieren müsse, in der Microsoft der offene Anbieter ist, der Entwickler dazu ermutigt, Software für seine Plattform zu erstellen.”
Apple hatte zuletzt ein Software Developer Kit (SDK) veröffentlicht, damit Drittanbieter Software für das iPhone entwickeln können. Nach Ansicht einiger Entwickler stellt das SDK jedoch keine wirkliche Öffnung des iPhone dar. “Die Einschränkungen dessen, was eine Anwendung darf und was nicht, sind zum Lachen und der letzte Mist”, sagte Zac Bowling, Entwickler beim Open-Source-Projekt Mono.
Wie Microsoft, so hat auch Apple zudem mit Kartellklagen zu kämpfen. Im Januar konnte Apple einen Kartellstreit mit der Europäischen Kommission beilegen, den die britische Verbraucherschutzgruppe Which? initiiert hatte. Diese hatte sich darüber beschwert, dass britische Verbraucher bei Einkauf in iTunes zehn Prozent mehr zahlen mussten, als die Verbraucher in der Eurozone. Apple kündigte an, das iTunes-Preisniveau in Europa zu vereinheitlichen.
Derweil haben einzelne Nutzer in den USA exemplarische Klagen gestartet, die Apple im Markt für Musik-Downloads monopolistisches Verhalten vorwerfen. Nach einer Klage einer iPod-Nutzerin in Kalifornien – die die Bindung des iPod an den Apple-Store iTunes kritisierte – reichte im Januar eine weitere Kundin Klage gegen den Konzern ein.
Wie Stacy S. in ihrer Klageschrift behauptet, versucht Apple, sich im Musikmarkt zu Lasten der Kunden eine Monopolstellung aufzubauen. Was Microsoft im PC-Umfeld ist, das sei Apple bei Musik-Downloads. Die Kundin versucht jetzt, eine Sammelklage auf die Beine zu stellen. Sie kritisierte, dass Apple etwa dem Microsoft-Format ‘Windows Media Audio’ (WMA) keinen Zugang zur Apple-Download-Welt gewähre.
Von Apple hieß es in einer ersten Reaktion, es sei immer noch Apples Sache, wie der Konzern seine Firmenpolitik handhabe. Ferner könnten die Kunden zwischen iPods mit Apple-Restriktion und solchen iPods wählen, die WMA beherrschen.
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