Beim Börsendebüt der Telekom am 18. November 1996 kauften etwa 1,9 Millionen Privatanleger die “Volksaktie” – für viele Kleinanleger war es der erste Aktienkauf.

Auf der Höhe des New-Economy-Booms erfolgte am 28. Juni 1999 der zweite Börsengang. Der Ausgabepreis lag bei 39,50 Euro – kurz darauf, im März 2000, erreichte die T-Aktie mit 104,90 Euro ihren Höchststand.

Als am 19. Juni 2000 die dritte Tranche an die Börse kam, lag der Ausgabepreis höher als beim zweiten Börsengang, bei 66,50 Euro. Die Telekom konnte dennoch 200 Millionen Aktien verkaufen – da viele Anleger immer noch optimistisch waren.

Dann brach die New Economy zusammen und die Telekom litt an selbst gemachten Problemen. Im Juli 2002 musste Telekom-Chef Ron Sommer den Hut nehmen. Am 30. September 2002 notierte die T-Aktie dann beim Tiefpunkt von 8,42 Euro.

Bereits im Jahr 2001 gingen die ersten Klagen bei dem Frankfurter Gericht ein. Als die Klageflut immer mehr anschwoll, griff der Bund ein – übrigens immer noch der größte Anteilseigner der Telekom. Im Jahr 2005 wurde das Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetz (KapMuG) verabschiedet, auch ‘Lex Telekom’ genannt. Das Gesetz erleichtere Massenklagen, hieß es.

Das Frankfurter Gericht hat nach diesem Gesetz zwei Klagen stellvertretend als Musterverfahren ausgewählt. Die Kläger werfen der Telekom vor, in den Prospekten zum zweiten und dritten Börsenganges Informationen verheimlicht zu haben.

Der Kläger im ersten Musterverfahren ist ein Pensionär aus Baden-Württemberg, der beim dritten Börsengang investiert und 1,2 Millionen Euro verloren hat. Sein Fall wird stellvertretend für 8500 Kläger verhandelt, die im Jahr 2000 investiert hatten.

Page: 1 2

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Krebsforschungszentrum will Grenzen der Krebsforschung KI-gestützt erweiternKrebsforschungszentrum will Grenzen der Krebsforschung KI-gestützt erweitern

Krebsforschungszentrum will Grenzen der Krebsforschung KI-gestützt erweitern

The Royal Marsden NHS Foundation Trust hat gemeinsam mit NTT DATA und der KI-Plattform CARPL.ai…

19 Stunden ago
Rossmann entscheidet sich für Microsoft Azure Red Hat OpenShiftRossmann entscheidet sich für Microsoft Azure Red Hat OpenShift

Rossmann entscheidet sich für Microsoft Azure Red Hat OpenShift

Drogeriekette will Anwendungen flexibel auf Infrastrukturen on-premises und in der Cloud bereitstellen, um Flexibilitäts- und…

19 Stunden ago
Backup-Täuschung: Warum Cloud-Wiederherstellung das neue Cyber-Blindfeld istBackup-Täuschung: Warum Cloud-Wiederherstellung das neue Cyber-Blindfeld ist

Backup-Täuschung: Warum Cloud-Wiederherstellung das neue Cyber-Blindfeld ist

Cloud-Backups gelten als Versicherungspolice des digitalen Zeitalters, was nicht mehr stimmt, warnt Max Heinemeyer von…

1 Tag ago
Cyberangriffe im KI-Zeitalter: Warum Resilienz und Sicherheitskultur entscheidend sindCyberangriffe im KI-Zeitalter: Warum Resilienz und Sicherheitskultur entscheidend sind

Cyberangriffe im KI-Zeitalter: Warum Resilienz und Sicherheitskultur entscheidend sind

Mitarbeiter spielen eine entscheidende Rolle für die Cyber-Resilienz eines Unternehmens, sagt Dr. Martin J. Krämer…

3 Tagen ago
KI-Agenten erfolgreich integrierenKI-Agenten erfolgreich integrieren

KI-Agenten erfolgreich integrieren

Doch trotz steigendem Interesse wissen viele Unternehmen nicht, wo sie anfangen sollen, um KI-Agenten sinnvoll…

4 Tagen ago
Plusnet: Innovative Analytics mit Microsoft FabricPlusnet: Innovative Analytics mit Microsoft Fabric

Plusnet: Innovative Analytics mit Microsoft Fabric

Fabric hilft Plusnet bei der Etablierung einer stringenten Datenkultur und ermöglicht es den Fachbereichen, geschäftlichen…

4 Tagen ago