Wie viele Beschäftigte hierzulande betroffen sind, konnte AMD Deutschland auf Anfrage von silicon.de noch nicht sagen. Nach Angaben der Gewerkschaft IG Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE) arbeiten am AMD-Hauptstandort Dresden zirka 3000 Mitarbeiter. Seines Wissens habe AMD Dresden seit einigen Jahren einen Betriebsrat – in dem die IG BCE jedoch nicht vertreten sei, sagte ein Gewerkschaftssprecher gegenüber silicon.de.
Der Kontakt mit der Unternehmensleitung und dem Betriebsrat halte sich in Grenzen. “Wir wissen nicht genau, warum.” Möglichweise gebe es jedoch einen Zusammenhang zwischen dem mangelnden Interesse und einer – dem Vernehmen nach – überdurchschnittlichen Entlohnung. Wenn die Gewerkschaft ins Boot geholt werde, sei sie jedoch bereit, an einem möglichen Sozialplan mitzuarbeiten.
Die AMD-Zentrale hatte die Entlassungen mit Umsatzeinbußen begründet. Der Umsatz sei im ersten Quartal “wegen der unsicheren Marktlage” voraussichtlich auf 1,5 Milliarden Dollar und damit unter die Markterwartungen gesunken, hieß es. Verglichen mit dem vierten Quartal 2007 sei das ein Rückgang von 15 Prozent – gleichzeitig aber auch ein Plus von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Geschäfte seien in allen Konzernbereichen schlechter als erwartet gelaufen.
Das Jahr 2007 war für AMD schlecht gelaufen. AMDs Aktienkurs fiel im vergangen Jahr um 63 Prozent – ein Ausdruck der Pannen im Vertrieb und in der Technik. Die Einführung des wichtigsten Produktes – des Quad-Core-Prozessors ‘Barcelona’ – scheiterte. Viele Kunden wanderten zu Intel ab, AMDs Marktanteile sanken.
Randy Allen, als Corporate Vice President Server and Workstation Division für die Entwicklung des Barcelona-Chip verantwortlich, gelobte im März gegenüber silicon.de Besserung. “Wir hätten die Chips durchaus wie angekündigt im September vergangenen Jahres inklusive Fehler ausliefern können. Sie produzieren nur in seltenen Fällen Fehler, aber für den sicheren Betrieb ist das zu häufig. Andere Hersteller hätten eben einen Patch nachgeliefert – wir aber wollten ganze Arbeit leisten und einen fehlerfreien Chip anbieten.” Seit Ende Februar wird Barcelona an Channel- und Vertriebspartner ausgegeben.
Auf Gerüchte über Entlassungen angesprochen, sagte Allen, die Belegschaft von AMD Dresden habe wenig zu befürchten: “Barcelona wird in Dresden gefertigt. Die beiden Werke dort liefern immer die allerbesten Ergebnisse, wenn wir die Leistung unserer Fertigungsanlagen weltweit vergleichen. Es mag ein Klischee sein, aber hier bewahrheitet sich, was man über ‘deutsche Ingenieurskunst’ berichtet.”
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Ja, aba sicha!
Solche vollmundigen Versprechungen gab auch Siemens für seinen Dresdner Standort Röntgen ab.
Jetzt können Sie dort Fahrräder kaufen oder Fitness betreiben. Oder einen guten Christstollen kaufen (sehr empfehlenswert!).
AMD kassierte ja blos paar Mrd. EUR Subventionen von der Sächsischen Landesregierung. Da muß man schon die ganz schlechten Nachrichten bis nach der Wahl aufschieben.
Dann zieht die Subventionskaravane weiter. Es lebe die Globalisierung!
Gewerkschaft
AMD und Gewerkschaft das ich nicht Lache, Betriebsrat was ist das? Überdurchschnittliche Bezahlung wo haben die das nur her Gaubt mir das gibt es alles nicht.
Wenn man keine Ahnung hat ...
Der Fall liegt hier etwas anders. AMD kann in Dresden nicht großartig entlassen ohne negative Rückwirkung auf seine Produktion und Margen zu haben (was weitere Einbußen bei Umsatz/Gewinn brächte), von daher wird Dresden sicherlich noch zu den Standorten gehören die einigermaßen glimpflicht davonkommen.
Davon abgesehen kommt der Abbau recht spät, die Ergebbnisse sind ja schon länger schlecht.
Die Konkurrenz baut schon Arbeitsplätze ab wenn der Milliardengewinn einmal einbricht, während hier die komplette Firma auf dem Spiel steht.
Das sollte man schon anerkennen.
Und der zweite Punkt ist einfach sachlich falsch:
An Subventionen durch Sachsen und die BRD hat AMD bisher etwa 1,2 Mrd. € erhalten seit 1999. Insgesamt haben in diesem Zeitraum die Investitionen AMDs die in die Dresdener Werke geflossen sind aber bei etwa 8 Mrd. € gelegen, 3000 Arbeitsplätze wurden direkt geschaffen plus weitere Folgearbeitsplätze.
ist so
man kann hier amd nix vorwerfen. Sie haben verzweifelt versucht trotz riesiger verluste weiterzumachen - der abbau von 10% ist minimal, verglichen mit den knapp 2mia. verlust letztes jahr.
leider ist der barcelona nicht technisch vor den intel quads anzusiedeln, dafür reicht evnt. das portfolio aber nicht die leistung. trotzdem haben viele serverhersteller zu amd umgesiedelt, einerseits wegen dem energieverbrauch, andererseits wegen den preisen.
ich bin netzwerkengineer, wenn ich nen xeon für nen neuen HP DL380 G5 kaufen will, kostet der fast 1000€. nicht zu vergessen, dass man bei Intel FB-Dimms braucht, welche auch nochmals extrem teuer sind.
AMD ist auf dem richtigen Weg, ich warte gespannt auf die Puma Plattform und die höher getakteten Phenoms, soll ja möglich sein...