Milliardär Icahn mischt Motorola auf
In der Auseinandersetzung mit dem streitbaren Großinvestor Carl Icahn ist Motorola eingeknickt. Der mit Verlusten kämpfende US-Telekomausrüster einigte sich mit dem Milliardär auf einen Kompromiss. Demnach bekommt Icahn zwei Sitze im Verwaltungsrat – dafür zieht er seine Klage gegen das Unternehmen zurück.
Zudem wird ein weiterer Favorit des Großinvestors für die Wahl des Boards am 5. Mai als Kandidat aufgestellt. Kandidieren wird hier William R. Hambrecht, Chairman und CEO der Investmentbanking-Firma WR Hambrecht & Co. Einmal gewählt, können die beiden Manager Icahn direkt über Themen und Entscheidungen des Aufsichtsrats informieren, gemäß den Auflagen zur Vertraulichkeit. Im vergangenen Jahr war Icahn damit
gescheitert, selbst einen Sitz im Board von Motorola zu erlangen.
Durch seine beiden Vertrauten im Aufsichtsrat wolle Icahn eine gewisse Sicherheit, dass der Konzern die geplante Aufspaltung auch umsetzt, heißt es von Branchenexperten. Schließlich habe Motorola zwar die Abspaltung des Handygeschäfts angekündigt – wann, wie und unter welcher Führung das Manöver stattfinden soll, ist bislang jedoch unklar.
Mark McKechnie, Analyst bei
American Technology Research hält es außerdem für wahrscheinlich, dass Icahn mit Hilfe seiner neuen Macht den Druck erhöhen wird, die bereits angelaufenen Verhandlungen mit Nortel zu beschleunigen. Dabei geht es um die Gründung eines Joint Ventures für Handy-Infrastruktur. “Ich gehe davon aus, dass Carl Icahn mehr im Schilde führt, als dem herrschenden Status quo und den aktuellen Plänen zuzustimmen.”