EU fordert von Suchmaschinen strengeren Datenschutz

In dem am 4. April veröffentlichten Bericht sollen in Zukunft personenbezogene Daten aus Suchanfragen nur noch sechs Monate gespeichert werden. Die Datenschutzgruppe wolle aber auch den Umfang der Datenspeicherung festlegen.

Danach sollen nur noch Informationen gespeichert werden, für die es “berechtige Verwendungszwecke” gibt. Die IP-Adressen sollen nicht mehr mit Daten über Suchanfragen gespeichert werden. Zudem wolle man die Informationsrechte der Anwender ausweiten. So soll man die Möglichkeit erhalten, in Erfahrung zu bringen, welche Daten gespeichert wurden.

Auch wenn die Vorschläge der Arbeitsgruppe keinen gesetzgebenden Charakter haben, wird doch erwartet, dass sie als Grundlage für kommende Datenschutzrichtlinien der EU genutzt werden. Versuche der Suchanbieter, ihre Vorgehensweise mit der Verbesserung von Suchtechnologien oder der Unterstützung von Ermittlungsbehörden zu rechtfertigen, wiesen die Datenschützer zurück. Ihrer Ansicht nach begründen diese Argumente nicht die derzeit praktizierte massive Datensammlung.

Im Juni letzten Jahres hatte der Marktführer Google auf Kritik aus Europa reagiert und seine Datenschutzrichtlinie überarbeitet. Das Unternehmen reduzierte die Speicherdauer für Nutzerdaten von zwei Jahren auf 18 Monate.

EU-Datenschützer forderten bereits Ende Februar, dass auch Suchmaschinen außerhalb Europas den europäischen Datenschutzbestimmungen entsprechen müssen. Diese Regeln sollten so lange gelten, wie Google ein Büro oder ein Rechenzentrum auf europäischem Boden unterhalte. Derzeit wird mit Google aber noch darüber diskutiert, was eigentlich persönliche Daten sind.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

2 Tagen ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

2 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

3 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

4 Tagen ago

KI-Bluff bei AIOps erkennen

Die Auswahl einer Lösung sollte anhand von echten Leistungsindikatoren erfolgen, um echte KI von Behauptungen…

4 Tagen ago

Klinikum Frankfurt an der Oder treibt Digitalisierung voran

Interdisziplinäres Lenkungsgremium mit Experten aus den Bereichen IT, Medizin, Pflege und Verwaltung sorgt für die…

5 Tagen ago