Webentwickler heiß begehrt – Google sagt Amazon den Kampf an
Suchmaschinengigant Google öffnet seine Infrastruktur für Webentwickler. Diese sollen sich so keine Gedanken mehr um die technische Umgebung machen müssen und könnten sich Dank der App Engine stattdessen voll und ganz auf die Software konzentrieren. Bisher hatte sich vor allem Amazon auf diesem Geschäftsfeld stark gemacht.
Google selbst bezeichnet App Engine als einen einfachen Weg für Programmierer, um Anwendungen zukunftssicher zu entwickeln. “Wir haben Fälle erlebt, in denen Anwendungen alle sechs bis neun Monate neu aufgebaut werden mussten, weil der Datenverkehr zu groß wurde”, so Produktmanager Koomen. Googles App Engine umgehe derartige Probleme durch die Verteilung der Software über Googles eigene Server. Dadurch würden wachsende Anforderungen automatisch erfüllt. Zudem gilt die Hardware-Plattform als ausfallsicher.
Gerade das kann der direkte Konkurrent von Googles Komplettangebot – Amazon Web Services – nicht behaupten. Die “Elastic Compute Cloud” fiel am Montag mehr als eine Stunde aus – bereits Mitte Februar hatte Amazon mit einem rund dreistündigen Ausfall des Speicherdienstes S3 zu kämpfen. Zwar begrüßten Anwender nach den jüngsten Problemen eine bessere Kommunikation des Unternehmens als noch vor zwei Monaten – das ändert aber nichts an der Frage, wie ausfallsicher die Hosting-Services von Amazon sind.
Marktbeobachter empfehlen deshalb, nur für kleine, interne Entwicklungsprodukte auf die Web-Services von Amazon zurückzugreifen. Phil Shih, Analyst bei Tier 1 Research, erwartet jedoch für die Zukunft Verbesserungen: “Sie stecken viele Ressourcen in diesen Bereich und sie meine es wirklich ernst”, sagte er gegenüber US-Medien. Trotzdem steigt der Druck auf Amazon durch Googles Markteinstieg deutlich. Und einfach an Preisschraube zu drehen wird vermutlich nicht viel helfen. Das bestehende Angebot von Amazon ist bereits sehr günstig und ob und wie viel Google für seinen Service nach der Betaphase verlangen wird steht noch nicht fest.