Münchner Forscher senden Patientendaten per Funk
Mitarbeiter des Lehrstuhls für Realzeit-Computersysteme der Technischen Universität München (TUM) forschen an Möglichkeiten, wie die medizinischen Daten eines Patienten per Funk an mobile Geräte gesendet und von dort möglichst schnell an einen zentralen Dienstleistungsserver übertragen werden können.
Sie beteiligen sich damit am ‘Aktionsforum mHealth’, das Health-Monitoring-Aktivitäten mit mobilen Endgeräten schneller zur Praxisreife bringen soll. Das Aktionsforum gehört zum Verbundprojekt Inprimo, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gefördert wird.
Derzeit seien zahlreiche Gesundheitstelematik-Dienste über mobile Endgeräte in der Entwicklung – doch meistens als Insellösungen und weitgehend ohne gegenseitige Abstimmung, hieß es von den Münchner Wissenschaftlern. Mit gemeinsamen Schnittstellen, Architekturmerkmalen und Funktionsmodulen könnten die Dienste jedoch schneller umgesetzt werden. Das Aktionsforum mHealth solle dafür einen Handlungsrahmen schaffen. Der Startschuss dafür werde auf dem ‘Inprimo-mHealth-Symposium“ vom 4. bis 6. Juni in Berlin fallen.
Der Lehrstuhl für Realzeit-Computersysteme der TU München entwickelt im Rahmen von Inprimo noninvasive, mobile und alltagstaugliche Sensoren, die die Vitalparameter eines Menschen aufnehmen, wie zum Beispiel die Bewegung und den Puls. Die Daten werden per Funk auf ein mobiles Gerät gesendet und von dort über einen Mobilfunkkanal an einen zentralen Dienstleistungsserver übertragen.
Dieses System wurde bereits in mehreren Piloteinsätzen getestet, unter anderem beim Münchner Stadtlauf und bei Radrennen. Dabei wurden die Werte mehrerer Teilnehmer aufgenommen und in Echtzeit visualisiert sowie verarbeitet. Inprimo startet in Kürze den nächsten Feldversuch – dieses Mal mit asthmakranken Kindern und Jugendlichen, die nach einem stationären Aufenthalt weiter über Mobiltelefone betreut werden.