Im Unterschied zu 1992, als Infor einen Business-Process-Engineering-Ansatz verfolgt habe, und 2004, als die Firma so genannte Feature Packs angeboten habe, verfolgt Infor nunmehr eine besonders offene SOA-Architektur (Service Oriented Architecture). “Wir bieten heute immer noch unsere Feature Packs, also Funktionalitäten, die über reines ERP hinausgehen”, sagte Gordon. “Aber darüberhinaus ersetzen wir unseren anwendungsorientierten Ansatz durch einen echten SOA-zentrierten Ansatz – das hat den Vorteil, mit weniger Aufwand mehr auf die Kundenbedürfnisse eingehen zu können.”
Dabei stehe im Mittelpunkt, den Kunden zu gestatten, ihr Geschäft zu entwickeln und auch zu verändern. “Das muss das Produkt einfach mitmachen”, unterstrich der Cheftechniker des Softwareanbieters. Deshalb sei SOA als fester Bestandteil von Infor-Lösungen nicht starr, sondern “maximal agil” und werde in alle Produkte eingebaut, wie er sagte. “Wir gehen dabei einen Phasing-in-Weg. Vergleichbar ist das etwa mit einer Brücke. Sobald sie den wachsenden Verkehr nicht mehr aufnehmen kann, hat man zwei Möglichkeiten: eine neue Brücke daneben zu bauen und den Verkehr graduell umzuleiten – oder die Brücke spurweise und vielleicht auch mal ganz zu schließen, sie dabei selbst für die neue Spuranzahl auszubauen und erst wieder zu öffnen, wenn sie fertig ist und die geforderte Kapazität hat. Wir gehen Weg Nummer eins.”
Infor und die Kunden müssen dabei selbst vieles neu lernen. “Heute sind Information und Master Data Management wichtig, denn neue Aufgaben erfordern Upgrades und Anpassungen”, erklärte er. “Niemand wird aber ernsthaft von einem Kunden verlangen, dass er seine Daten und Masterdaten in ihrer Gänze anpacken und vielleicht disruptiv dabei vorgehen muss.” Deshalb habe sich Infor bei der Bearbeitung von Information und Master Data Management für eine rollenbasierte Vorgehensweise entschieden, die die Integrität der Struktur und der Inhalte nicht antastet. Gordon betonte: “Alles, was ERP berührt, muss heute geschäftsdokumentenbasiert und nach dem Cooperschen Modell strikt rollenbasiert sein.”
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