Infor will auf die Kunden hören
ERP COM 7.1 setzt stark auf internationales Business. Das macht bei einer Lösung für die mittelständische Fertigungsindustrie durchaus Sinn, sagte Infors CTO Bruce Gordon. Infor will sich zwischen der Regalware der Generalisten und den Maßprodukten der Spezialisten eine eigene Stellung erobern: mit Branchenlösungen, die erschwinglich und nah am Kunden sind.
Besondere Funktionen in der Suite richten sich an Anwender in der Automobilbranche, Maschinen- und Anlagenbau sowie in der Metall- und Kunststoffverarbeitung. Die Änderungen, die hierfür vorgenommen wurden, sind eng mit den Anwendern abgestimmt. In einem Programm, das der Hersteller ‘Voice to Infor’ nennt und international durchführt, mischen sich die Anwender gründlich in die Produktstrategie des Herstellers ein und werden auch noch angehört – bei anderen Herstellern undenkbar.
Für Wolfgang Kirn, Vorsitzender des Infor Anwendervereins, und IT-Leiter der Rhein-Getriebe GmbH, vertritt die 15.000 Kunden, die Infor über alle Lösungen hinweg in der Region Deutschland, Österreich, Schweiz zählt. Er lobte die enge Kommunikation mit dem Hersteller und betonte in Bezug auf die Erstkunden der neuen Lösung ganz konkrete Beispiele. “Die mir nicht nur namentlich bekannten Pilotkunden pflegen die Devise, nicht übereinander, sondern miteinander zu reden und so die auftretenden Probleme zu lösen. Der Komplette Vorstand des Anwenderverein wie auch die maßgeblichen Stellen der Infor wurden in regelmäßigen Abständen über die Knackpunkte informiert. Das hat nicht immer allen Beteiligten gefallen, aber diese Offenheit hat dazu beigetragen, die ‘No-go-Themen’ zu entschärfen”, sagte er.
Infors CTO Bruce Gordon betonte, dass das Panel über “normale Zusammenarbeit” hinausgeht. “Wir haben mit ‘Voice to Infor’ eine Panel- und Entscheidungsplattform eingerichtet, auf der alle Kunden das Sagen haben. Regelmäßig werden 50 Prozent der hier vorgestellten Ideen der Kunden in unsere Planung aufgenommen; 30 Prozent kommen gleich fix in die Planung für das folgende Jahr und nur 20 Prozent der Ideen werden verworfen – nicht mangels Realisierbarkeit sondern mangels Interesse der anderen Kunden; so gewährleisten wir sicher, dass wir nur das herstellen, was wirklich gebraucht und von Kunden gewünscht wird”, sagte Stahl. Die Anwender sollen so im Durchschnitt Einfluss auf 20 Prozent der Weiterentwicklungen nehmen. Das gelte im besonderen auch für die ERP-Lösung, die jetzt vorgestellt worden war. Die Software enthält beispielsweise – trotz aller Absagen an eine einheitliche, feste SOA-Architektur – einen eigenen ESB-Bus von Infor, der lange entwickelt wurde und im Rahmen der Lösung erstmals mit ausgeliefert wird. Die Kunden haben sich in diesem Punkt offenbar durchgesetzt.