Infor will auf die Kunden hören

“Wir müssen eine Nische bedienen”, sagte Gordon anlässlich des Launches in München. “Dabei stellen wir uns bewusst zwischen die Spezialisten und die Generalisten, das heißt Lücken zu füllen zwischen teuer, gut und maßgeschneidert auf der einen und kostengünstig, sofort einsatzfähig und anpassungsbedürftig auf der anderen Seite.” Dieses Geschäftsmodell habe im Jahr 2007 immerhin 2,1 Milliarden Dollar Umsatz gebracht und werde 2008 geplante 2,3 Milliarden Dollar Umsatz bringen, sagte er. Die Geschäfte dafür werden zu 41 Prozent in Europa abgeschlossen, zu 48 Prozent in Nord- und Südamerika und zu 11 Prozent in der Region Asia/Pacific.

“Aus unserer Geschichte heraus sind wir diejenigen, die selbst für die kleinsten Hersteller und Fertigungsunternehmen ganz besondere Lösungsansätze anbieten, doch genauso bedienen wir Konzerne aus Automotive und Fertigung, die Transparenz über ihre gesamten Prozesse hinweg erreichen müssen”, so Gordon. Allein in diesen Geschäftsjahr rechnet der Technik- und Produktstratege damit, dass sich weltweit 2000 neue Kunden davon überzeugen lassen, was er “erstklassige Produkte” nennt. Die Agilität und Flexibilität der Lösungen steht dabei im Vordergrund.

“Wir haben vor drei Jahren begonnen, von einer zusammengewürfelten Firma aus mehr als 9000 Spezialisten zu einer echten integrierten Firma zu werden”, sagte der CTO von Infor. Das geschehe auch produktseitig. Er rechnet damit, dass erst im Jahr 2011 das Ergebnis dieser Umwälzung komplett sichtbar sein wird. Bis dahin gebe es in einzelnen Bereichen neue Produkte und mehr Integration. Infor betrachtet sich dabei als Pionier – andere Konzerne wie Oracle oder SAP hätten erst weit nach Infor mit der eigenen Integrationsarbeit begonnen. “Unser Ziel werden wir aber erst in drei Jahren erreicht haben.”

Dieser langfristige Plan sei notwendig, weil die Firma seit Ende der 80er-Jahre durch sehr viele Zukäufe gewachsen war und die Integration sowie ein notwendiges Upgrade der gesamten Produktlandschaft immensen Aufwand bedeute. “Auch wenn es in den USA nicht beliebt ist, über das nächste Quartal hinauszudenken, letztendlich haben wir uns doch entschlossen, die Sache etwas langsamer und gründlicher anzugehen.” Dies hätten nicht zuletzt die Argumente der Techniker erreicht, sagte der gebürtige Neuseeländer nicht ohne etwas Stolz. Aber auch für die Kunden wäre es “vollkommen unmöglich” gewesen, binnen zwei Jahren Herzstücke der Software- und Datenlandschaft herauszureißen und “alles neu zu pflastern”.

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Silicon-Redaktion

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