Gregg Daugherty, der bei der Hardware-Group von Microsoft unter “Analyst” firmiert, hatte demnach bereits zwei Jahre vor der offiziellen Ersetzung von XP – der Vorgängerversion – durch Vista vor Unwägbarkeiten gewarnt.
Er sagte demnach, wie es jetzt in einer Stellungnahme hieß, dass die “strengeren” Systemanforderungen von Vista zu Problemen führen könnten. In internen E-Mails, die jetzt dem Gericht vorgelegt wurden, stellte er in einer Diskussion mit Teilen der Marketing-Abteilung zwei Faktoren gegenüber: Auf der einen Seite das weltweite, von allen namhaften Marktforschern als etwa gleich positiv prognostizierte Wachstum der Notebooks, die weniger als 1000 Dollar kosten und entsprechend “schlank” sind. Auf der anderen Seite jedoch die Anforderungen dicker Systeme wie Vista an die Hardware.
Wie er am 28. Februar 2006 schrieb, seien im speziellen die Wachstumskurven der günstigen Notebooks wichtig für die Vista-Pläne. Während XP problemlos auch im Heimanwendermarkt auf billigeren Modellen laufe, sei das bei Vista nicht vorgesehen, meinte er. Das könne Auswirklungen auf den Absatz von Vista haben, gab er demnach damals zu bedenken. Seine Sorgen teilten die Adressaten, darunter Mike Sievert, damals Leiter Windows Marketing, und Brad Goldberg, damals General Manager of Windows Product Management, augenscheinlich nicht. Am 1. März desselben Jahres hat er seine Warnung mit deutlicheren Worten wiederholt und nannte die “Explosion” der Billig-Laptop-Verklaufszahlen ein Feld, in dem Microsoft derzeit nicht aktiv ist, das es sich aber näher ansehen sollte.
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