SAPs Virtualisierungs-Ökosystem
Gestern hat der Walldorfer Softwarekonzern SAP in den USA eine eigene Community vorgestellt, die die Virtualisierungskonzepte des Konzerns auf breitere Füße stellen soll. Partner sind so ziemlich alle führenden IT-Anbieter. Was es mit der ‘Enterprise Virtualization Community’ auf sich hat, legt Roland Wartenberg, Chief Virtualization Strategist bei den SAP Labs, im Gespräch mit silicon.de dar.
Die Liste der Gründungsmitgliedern der Enterprise Virtualization Community von SAP liest sich wie ein ‘Who is Who’ der IT-Branche: AMD, Cisco, Citrix, EMC, Hewlett-Packard, Intel, Netapp, Novell, Red Hat, Sun Microsystems und VMware sind an Bord.
silicon.de: Die Liste der Gründungsmitglieder der Enterprise Virtualization Community ist beeindruckend. Kein Wunder, dass SAP mit diesen Kräften “offene” Konzepte anstrebt, vereint sich hier doch die gesamte Branche. Oder was meint SAP sonst mit dem Ansatz, offene Konzepte der IT-Virtualisierung anstoßen zu wollen?
Wartenberg: Es ist heutzutage nicht einfach für die Kunden, die Virtualisierung in all ihren Variationen zu verstehen. Noch vor drei bis vier Jahren waren Virtualisierungsszenarios vor allem von Hardware-gestützten Virtualisierungsprodukten und -technologien getrieben. Heute sehen wir eine Vielfalt verschiedener Virtualisierungstechnik auf allen IT-Ebenen vom Netzwerk und Speicher über Hardware, Hyper-Visor bis hinauf zum Desktop.
Spezifische IT-Szenarien, wie etwa eine Disaster-Recovery-Lösung, können mit verschiedenen Technologien auf unterschiedlichen Ebenen ermöglicht werden. Dies jedoch mit dem jeweils gleichen Ergebnis und Nutzen für den Kunden. Und mehr und mehr ist es nicht eine Lösung aus einer Hand, die wir hier sehen, sondern eine Kombination aus zwei oder mehr Produkten, die von verschiedenen Virtualisierungstechnik-Herstellern bereitgestellt werden. Also ist es für die Kunden sehr wichtig, eine offene Framework-Herangehensweise zu haben, um diese Produkte/Technik zu kombinieren, damit sie ein spezifisches Szenario oder einen Anwendungsfall generieren können. Dies, ohne ein Lock-in von einem einzigen Hersteller in einer sehr begrenzten, schlanken Reihe von Virtualisierungsprodukten zu haben. Interoperabilität ist hierbei entscheidend.