“Es könnten einige Tausend mehr sein, wenn es auf dem Arbeitsmarkt genügend IT-Spezialisten gäbe”, sagte Scheer. “Der Mangel an qualifiziertem Personal ist inzwischen ein unerfreulicher Dauerzustand.” 65 Prozent der Unternehmen geben in der aktuellen Befragung an, dass der Expertenmangel ihre Geschäftstätigkeit bremst. Scheer: “Das ist ein neuer Negativrekord, seit wir die Umfrage im Jahr 2001 gestartet haben.” Betroffen seien in erster Linie mittelständische Software-Häuser und IT-Dienstleister, die vor allem Hochschulabsolventen suchen. Jedes vierte Unternehmen müsse Aufträge ablehnen, weil Mitarbeiter fehlen. Scheer: “Wenn Hightech-Projekte auf Eis gelegt werden, leidet nicht nur die ITK-Branche, dann leidet die gesamte Wirtschaft.”
Im vergangenen Jahr sei die Zahl der Studienanfänger im Fach Informatik um vier Prozent auf rund 30.000 gestiegen. “Die etwas höhere Studienanfängerzahl ist aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein”, sagte Scheer. Auch für die Folgejahre rechnet er aufgrund der kürzeren Schulzeit bis zum Abitur in allen Studiengängen mit einem leichten Anstieg. “Die Hochschulen sind auf diesen Studentenberg bisher aber weder finanziell noch organisatorisch ausreichend vorbereitet”, so Scheer. Scheer zufolge ist es richtig, Gymnasiasten schneller zur Hochschulreife zu führen. Aus seiner Sicht besteht aber die Gefahr, dass sie das in der Schule mühsam gewonnene Jahr in überfüllten Hörsälen und Seminaren wieder verlieren.
“Die stark besetzten Jahrgänge müssen für eine strategische Neupositionierung der Hochschulen genutzt werden”, sagte Scheer. Dazu gehöre eine stärkere individuelle Förderung der Studierenden, die Orientierung der Universitäten auf den internationalen Bildungsmarkt, aktive Werbung um ausländische Studenten und die Etablierung der deutschen Ingenieur- und Informatikerausbildung als internationales Qualitätssiegel.
Der Bitkom erhebt seit 2001 unter dem Motto “Branchenbarometer” die Stimmung unter seinen Mitgliedsunternehmen. Dabei wird nach der aktuellen Geschäftslage (Auftragseingang, Umsatz, Ertrag) und nach den Umsatzerwartungen gefragt. Der Bundesverband vertritt mehr als 1100 Unternehmen, davon 850 Direktmitglieder mit etwa 135 Milliarden Euro Umsatz und 700.000 Beschäftigten.
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Pfeiffer mit drei F
Ist das das berühmte Pfeiffen im Walde? Oder wurde die Umfrage vor der Finanzkrise und den Rezessionsängsten in den USA durchgeführt? Ich jedenfalls seh für meinen Arbeitgeber weit weniger rosig - dabei bin ich sonst eher optimistisch gestimmt. Könnte auch daran liegen, dass ich für eine amerikanische Firma mit deutscher Niederlassung arbeite. Aber tun wir das nicht alle? Mittlerweile selbst die SAPler....