Dies gilt offenbar auch dann, wenn sich das Projekt, das dieser Tage für Aufruhr sorgte, ausgerechnet SAP und Microsoft als Lieblingsgegner ausgesucht hat. Unter Führung amerikanischer Universitäten hat sich das Kuali-Projekt zum Ziel gesetzt, eine ERP-Lösung herzustellen, die den bekannten Geschäftsanwendungen der Hersteller gefährlich werden könnte.
Die ERP-Lösung soll beweisen, dass auch in diesem Software-Bereich eine Ablösung proprietärer Software durch Open-Source-Software möglich ist – ähnlich wie es bereits im Bereich der Betriebssysteme mit der Akzeptanz von Linux-Servern geschah.
Für Heiko Elmsheuser, Pressesprecher von Microsoft in Deutschland, ist dies kein Szenario, auf das sich Microsoft einstellen müsste. “ERP-Anwendungen sind alles andere als trivial”, sagte er im Gespräch mit silicon.de. “Microsoft beschäftigt mehrere tausend von hochqualifizierten Fachkräften, die sich damit auseinandersetzen. Unsere Lösungen sind über Jahre gereift und das ist für den Kunden spürbar. Bei unseren Marktbegleitern von SAP ist das ähnlich, auch wenn die ERP-Kunden von SAP eher Großkonzerne sind und unsere ERP-Kunden vor allem aus dem Mittelstand kommen.”
“Ein Projekt wie das von Kuali könnte allerdings dann für Firmen interessant sein, wenn in dem Projekt bestimmte branchenspezifische Funktionalitäten vorhanden sind oder berücksichtigt werden. Anders als in den USA, wo auch im ERP-Bereich gern einfache Standardlösungen eingesetzt werden, haben wir auf dem deutschen Markt immer wieder die Erfahrung gemacht, dass ohne Anpassung kein ERP-Geschäft zu machen ist. Jedes Paket muss angepasst werden”, so Elmsheuser.
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