Internet kills the Einzelhandel
Die verstärkte Nutzung des Internet wird in den kommenden Jahren zu deutlichen Veränderungen im Einzelhandel führen. In den Jahren 2012 bis 2015 werden rund 20 Prozent aller Umsätze auf Internet-Transaktionen entfallen.
Das zeigt eine Erhebung des Centre for Retail Research, die im Auftrag von Visa Europe erstellt wurde. Die Kunden werden die Waren demnach zunehmend online bestellen und diese im Geschäft abholen. Knapp 30 Prozent der europäischen Handelsketten rechnen bis 2012 mit einer Verringerung ihrer Filialanzahl. Zudem werden Kunden in den Geschäften mehr Computer und Internetzugänge zur Verfügung gestellt.
Rund 70 Prozent der in sieben europäischen Ländern befragten Einzelhandelsketten rechnen in den kommenden Jahren mit der Einführung neuer Geschäftsmodelle, die vor allem durch neue Technologien geprägt sein werden. Dazu zählen auch Informationsdienste oder lokale Zustelldienste, die bestehende Angebote erweitern sollen. Vorreiter bei diesen Entwicklungen sind England und die Niederlande.
Das Internet wird zudem neben der reinen Vertriebsschiene verstärkt als Informationsdienst genutzt. So wird prognostiziert, dass in den Jahren 2012 bis 2015 bereits 71 Prozent der Kunden vor dem Einkauf das Internet zur Produktrecherche heranziehen werden. Allein im vergangenen Jahr haben laut Bitkom rund 23 Prozent aller Konsumenten in der Europäischen Union bereits Einkäufe im Internet getätigt. In Großbritannien war der Anteil mit 44 Prozent am höchsten, in Deutschland waren es 41 Prozent.
Der zunehmende Einsatz von PC- und Internetzugängen in den Geschäften soll Kunden darüber hinaus die Möglichkeit bieten, vor Ort auf Produktinformationen und Kundenrezensionen zuzugreifen. Fast die Hälfte der Händler will ihren Kunden bis 2015 elektronische Kioske oder interaktive Computer in ihren Einzelhandelsfilialen anbieten.
Auch die Kundenautomation, die etwa Selbstbedienung und automatische Zahlungen umfasst, wird in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen. Schon heute halten diese knapp die Hälfte der Handelsketten für wichtig bis sehr wichtig. 22 Prozent wollen in Zukunft auch Self-Scanning-Technologien einsetzen, etwa um mittels RFID-Lösungen das Lagermanagement zu vereinfachen.