Wer Vista ignoriert schadet sich selbst

Für Anwenderunternehmen, die, wie so viele, mit den Kompatibilitäten der eher unbekannten oder versteckten Desktop-Anwendungen kämpfen, empfiehlt er eine Diagnose. Wenn es sein muss auch externe Hilfe, etwa von der Firma ChangeBase. Ferner gebe es ausreichend Lösungen für Anwendungs-Streaming oder -Virtualisierung auf dem Markt.

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“Es gibt noch eine Facette, die möglicherweise hinter den Entscheidungen der Firmen steckt, die kein Upgrade durchführen und dies auch nicht planen – und das wenig damit zu tun hat, dass sie an XP festhalten wollen”, sagte der Ovum-Experte. “Desktop-Anwendungen verändern sich sehr schnell. Es gibt eine zunehmend brauchbare Riege an Optionen rund um Software-as-a-Service, die die Wahl des Betriebssystems weniger relevant machen. Verschiedene Kategorien der Virtualisierung reduzieren ebenfalls die Überlegenheit der Entscheidung für ein Betriebssystem. Einige Organisationen nehmen diese Veränderungen als Anlass, ihre gesamte Desktop-Strategie zu überprüfen. Sie werden entweder zu dem Schluss kommen, dass die Zeit reif ist für eine große Veränderung, oder sie werden im Laufe der nächsten zwei bis drei Jahre bei der bekannten Vielzahl verhaftet bleiben, die von Microsoft repräsentiert wird.”

Forrester Research kommt in der kurzen Studie “Building the business case for Windows Vista” zu einem ganz ähnlichen Ergebnis. Die Migration lasse sich meistens aufschieben, aber nicht aufheben. Analyst Benjamin Gray führte an, dass sich bei der Marktdurchdringung von Microsoft nur wenige Alternativen ergäben. Anders als Paul Mitchell von Ovum riet er aber den Nutzern, die Finger von grundsätzlichen Desktop-Veränderungen zu lassen und sich lieber auf die reichhaltigen Angebote von Drittfirmen rund die Microsoft-Welt zu stürzen. Und natürlich, die Migration auf Vista mit einer Hardware-Erneuerung zu verbinden.

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Silicon-Redaktion

View Comments

  • Sicher
    Zumindest Forrester Research ist ein sicher nicht schlecht bezahlter Auftragnehmer von MS. Auf die trifft die Headline mit Sicherheit zu...

  • Systemadministrator
    Sehr geehrte Damen und Herren,

    Ihre Argumente für Vista wundern mich sehr. Ich betreue ein Netzwerk mit 7 Servern, 4 davon mit Novell, und den entsprechenden Programmen, die für Datensicherung und Administration notwendig sind. Es sind 160 Workstations angeschlossen. Die Netzwerkfunktionen sind, fall sie überhaupt funktionieren, grottenlangsam. Es stehen keine voll funktionsfähigen Clients zur Verfügung. Die Administratorwerkzeuge versagen regelmäßig ihren Dienst, wenn sie überhaupt funktionieren. Das zehrt gewaltig an den Nerven. Zum größten Teil bin ich mit Vista arbeitsunfähig. Je nach Rechnerversion versagen sogar die betriebssystinternen Dienste ihre Funktion. Müsste ich mit Vista arbeiten, hätte ich sicherlich schon gekündigt. Dieses Betriebssystem ist schlichtweg eine Zumutung. Übrigens bin ich damit beauftragt, funktionsfähige Systeme zum Arbeiten bereit zu stellen. Im Moment ist Vista noch weit von seiner Funtionalität entfernt.
    Den Beta-Test sollte Microsoft demnächt wieder in eigenen Reihen durchführen und nicht seine Kunden damit belästigen. Die sind auf funktionsfähige Systeme angewiesen, damit sie Geld verdienen können.

    Mit freundlichen Grüßen

    Rudi Berleth
    EDV-Organisator

  • Dipl.-Ing.
    Ich kann mich der Verwunderung der anderen Kommentatoren über diesen einseitigen Artikel nur anschließen. Als Softwareentwickler bin ich darauf angewiesen, mit den letzten Neuerungen der Windows-Plattform vertraut zu sein. Ich bin mit meiner Firma in Boston tätig und wir haben uns in den vergangenen sechs Monaten redlich bemüht, die Entwickler-PCs auf Vista umzustellen. Wir sind auf Windows und .Net Entwicklung spezialisiert und stehen sicher nicht der ABM-Lobby nahe.
    Windows (und ich kenne alle Versionen seit 1.0) hat mit jedem Versionswechsel gerade genug Verbesserungen gebracht, daß ein Umstieg eigentlich selbstverständlich war.
    Mit Vista und Office 2007 fühle ich mich zum ersten Mal als Anwender genervt, da es sich subjektiv um einen Rückschritt gegenüber XP handelt. Die angeblichen "Verbesserungen" wurden scheinbar ohne den Anwender gemacht und ich kann mich daher des Eindrucks nicht erwehren, daß der Selbstzweck eine Rolle gespielt hat.
    Jedenfalls hat unter Vista die Performance und Produktivität mit Visual Studio gelitten, und das wir uns es nicht leisten können, Produktivität zu verschenken, sind wir mittlerweile wieder bei XP angelangt. Die bezahlten Analysen von Forrester und Co. kann man in diesem Zusammenhang getrost ignorieren ....

  • EDV Leiter
    Dem Kommentar ist fast nichts hinzuzufügen.

    Wer sich einmal wachen Auges durch Support Foren klickt,
    oder klicken musste weil er Vista einsetzt stellt fest,
    das diesem Betriebssystem mit dem Prädikat "unausgereift"
    noch geschmeichelt wird. Es ist in der Praxis nun einmal
    so, daß nicht alle Rechner und Server auf einen Schlag
    ausgewechselt werden sondern neu und alt nebeneinander
    existieren und solange die meisten Programme auf Vista nur
    langsam oder gar nicht laufen........

    Wir kaufen nur Rechner mit Vista / XP Downgrade Lizenz und
    vorinstalliertem XP, wenn die Herren aus Redmond Vista
    endlich wenigstens halbwegs lauffähig haben kann man ja ohne Kosten upgraden.

    Ich denke die meisten machen das so.

    Und in der Microsoft Statistik tauchen die Lizenzen dann als
    verkauftes Vista auf... naj, man kann sich ja auch selbst
    was vorlügen.

    T. Mütherich

    EDV Leiter (100 PC, 20 Mac, 8 Windows Server)

  • IT-Leiter im Mittelstand
    Wir haben uns frühzeitig mit Vista befasst, weil - seien wir ehrlich - auch XP seine Macken hat. Dazu haben wir einen Clean-Ansatz gewählt, um wirklich unvoreingenommen an die Sache heranzugehen: Aktuelle Hardware (Desktops, Notebooks) der oberen Leistungsklasse von mehreren Herstellern bestellt (mit vorinstalliertem Vista, um Treiberprobleme erstmal auszublenden). Dazu jeweils Office 2007.

    Das Ganze haben wir einer gemischten Test-Usergruppe vorgesetzt, die das System zusätzlich zu ihren normalen Desktops für 8 Wochen ausprobieren durfte.
    Das Ergebnis war absolut vernichtend: Kein einziger User hat ein gutes Haar an Vista oder Office 2007 gelassen. Einige der freundlicheren Kommentare, die wir uns anhören durften war: "Schnarchlangsam", "Kinderzimmerkram", "Rückschritt", "Steinzeit", "unbenutzbar"; die unfreundlicheren Kommentare lasse ich mal zugunsten der Netiquette hier weg. Office 2007 gilt hier wegen der bis zur Unbrauchbarkeit verkrüppelten Symbolleiste(n) sowieso als Produktivitätskiller. Fazit: Wir haben Vista gelöscht und die gewohnte XP-Umgebung aufgespielt; User sind happy. XP und das 'alte' Office rennen auf der neuen Hardware wie geölt.

    Nachvollziehbar war das Ganze, weil die im Artikel zitierten "Vorteile" für professionelle Anwender eher Nachteile sind. Denen sind nämlich der Name ihres Betriebssystems oder optische Spielereien vollkommen egal. Es muss nur schnell starten, zuverlässig und verzögerungsfrei laufen und die Arbeit nicht behindern. Das übersehen die möglicherweise nicht ganz so objektiven, weil 'gesponsorten' Analysten.

    Die gute Nachricht: Microsoft hat Vista ja quasi kürzlich selbst schon abgekündigt. XP wird nun bis 2010 ausgeliefert, der extended Support geht bis 2014 und dann steht Windows 7 längst in den Startlöchern. Wir können den Titel des Artikels folglich nicht nachvollziehen. Meine Empfehlung: Vista und Office 2007 als Fehlentwicklung (XP ME) abhaken.

  • Vista und Office 2007
    Hallo,

    die in einem Kommentar so gescholtene Symbolleiste in Office 2007 hat sich für mich bewährt und mich produktiver werden lassen. Mein Eindruck ist, dass es sich hier um den "I-Drive"- Effekt handelt. Die Autotester die immer nur einen PKW kurz testen beschweren sich immer über I-Drive. Ich habe noch keinen BMW Fahrer getroffen, der sich in der täglichen Nutzung nicht zurechtfindet. Ein Kurztest verbunden mit der "deutschen" Mentalität Veränderungen grundsäzlich ersteinmal negativ gegenüberzustehen hilft hier sicherlich nicht.

    Das ein Umstieg gerade in Verbindung mit dem Einsatz von Virtualisierung auf dem Desktop (MDOP/Softgrid) für Unternehmen Sinn macht steht meiner Meinung nach ausser Frage. Ob die hier genannten Small und Midmarket Beispiele diese Vorteile realisieren können bleibt mal dahingestellt. Es ist glaube ich eine segment orientierte Betrachtgung nötig. Grosskunden und Midmarket Kunden zeigen eben eine differenziertes Anforderungsprofil und Verhalten.

    MFG MP

  • IT-Leiter im Mittelstand
    Guter Punkt: Vista ist nix für den Midmarket

    Aber Office 2007 erst recht nicht

    Die Analyse von MP teile ich, was die Marktorientierung angeht. Vista geht definitiv an den Bedürfnissen von KMU (und damit den Bedürfnissen von 80-90% aller deutschen Arbeitsplätze) vorbei. Die Kosten im Large Enterprise Bereich liegen ohnehin zu 95% auf dem Service. Dort lassen sich auch umständlich nutzbare Vorteilspotentiale über den Stückzahlhebel nutzen. Aber bei unseren 1200 Clients eben nicht.

    Der Einschätzung zu Office 2007 muss ich allerdings vehement widersprechen. Möglicherweise hat M.P. da einen iDrive-Effekt: Grundsätzlich sind nämlich alle Bediensysteme im Kfz recht schlecht, egal ob Audi, Mercedes, BMW oder auch Phaeton, es fehlt immer an Logik und Schnelligkeit. Wenn man sich aber mal auf ein schlechtes System eingelassen hat, dann erträgt man eben die Macken und findet es am Ende noch gut.

    Daher mein absoult ernst gemeinter Tipp an MP: besorgen Sie sich einmal versuchsweise eine Office2000/XP/2k3-Lizenz. Dort können Sie nach Herzenslust in mehrzeiligen, schwebenden oder auch frei gruppierten Symbolleisten frönen. Die Bugs und Abstürze sind eh' die gleichen wie in Office 2007. Nur geht dann vielleicht ihre Produktivität noch viel mehr in die Höhe, weil (bei korrekter Einstellung) alle Bedienelemente immer am gleichen Ort zu finden sind und wesentlich weniger Bildschirmfläche für unnütze Dekorationsobjekte verloren geht.

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