Viel Sonne, wenig Schatten: 2008 wird ein guter IT-Jahrgang
Die IT-Branche in Deutschland hat Frühlingsgefühle. Anders als in der Natur lassen sich diese auch in Zahlen messen: für das laufende Jahr erwartet der Branchenverband Bitkom ein Wachstum von 1,6 Prozent auf 145 Milliarden Euro. Das ist offenbar kein Zweckoptimismus – auch bei unserer Nachfrage hatten die Firmenchefs ein breites Grinsen im Gesicht.
In Deutschland scheint sich also das zu bewahrheiten, was die Analysten von Gartner jüngst prognostiziert haben. Trotz Finanzkrise und Abschwung der US-Wirtschaft investieren die Firmenkunden weiter kräftig in ihre Software- und auch Hardwareausstattung.
Denn auch für das traditionell strapazierte Hardwaregeschäft sind in diesem Jahr in Deutschland die Aussichten vergleichsweise rosig. “Der Preisverfall ist vom Absatzzuwachs kompensiert worden. Wir gehen davon aus, dass dieser Trend nachhaltig ist”, sagt Scheer.
Vor diesem Hintergrund ist auch in der exklusiven Runde der IT-Riesen das Deutschlandgeschäft kein Grund zur Sorge. Im Gegenteil. “Die in Deutschland nach wie vor positive Konjunkturentwicklung schlägt sich in einer wachsenden Investitionsbereitschaft der Unternehmen in IT nieder – vom Großkonzern bis zum mittelständischen Unternehmen”, sagte Microsofts Deutschland-Chef Achim Berg gegenüber silicon.de. “Insofern ist auch Microsoft sehr optimistisch bezüglich der Geschäftsentwicklung in Deutschland.”
Ähnlich äußerte sich auch der Geschäftsführer der SAP in Deutschland Volker Merk: “Es gibt derzeit keine Veränderung im Investitionsverhalten im Vergleich zum vergangenen Jahr. SAP sieht der Entwicklung des Enterprise Software Marktes in Deutschland zuversichtlich entgegen.” Merk zieht allerdings auch die Finanzkrise in den USA in seine Prognose mit ein. “Die weltwirtschaftliche Situation allerdings könnte zukünftig das Wachstum in Deutschland etwas bremsen und Auswirkungen auf das IT-Investitionsverhalten haben.”
Trotzdem scheint nach dieser kleinen Umfrage klar: Die Turbulenzen in den USA haben zwar die Wirtschaft je nach Branche und Kontinent weltweit mehr oder weniger stark durchgeschüttelt. Für den IT-Markt in Deutschland sind sie aber offenbar nicht bedrohlicher als ein paar Wattewölkchen am an einem strahlend blauen Frühlingshimmel.
