Microsoft vs. Yahoo: Das Ultimatum läuft ab
Die Samthandschuhe sind ausgezogen: Microsoft wird das Ultimatum für Yahoo nicht verlängern. Dieses wird morgen auslaufen. Bis dahin soll die Suchmaschine die bestehende Kaufofferte über rund 45 Milliarden Dollar akzeptieren – oder es kommt zu einer feindlichen Übernahme. Mehr werde man auf keinen Fall bieten, so Microsofts Finanzchef Chris Liddell gestern Abend.
Liddell brachte noch eine weitere Möglichkeit ins Spiel: Microsoft könnte seinen Übernahmeversuch auch einfach aufgeben. Auch Microsoft-CEO Steve Ballmer hat bei einem Auftritt in Mailand diese Woche erklärt, man könne durchaus gut ohne Yahoo leben. Das Einstellen des Übernahmeversuchs halten Beobachter aber für äußerst unwahrscheinlich – das Redmonder Unternehmen würde sein Gesicht und den Nimbus der Unbesiegbarkeit verlieren.
CFO Liddell machte die Aussage bei der Vorlage des Quartalergebnisses. Diese fielen nicht so toll für das Redmonder Unternehmen aus. Der Gewinn des Softwarekonzerns ist von Januar bis März um rund elf Prozent auf 4,39 Milliarden Dollar gesunken. Der Umsatz kletterte dagegen leicht auf 14,45 Milliarden Dollar (Vorjahresquartal: 14,0 Milliarden Dollar).
Überraschend gestand Liddell ein, dass Windows Vista sich nicht den Erwartungen entsprechend verkaufe. Seit Monaten wird das Betriebssystem bekrittelt, Anwender steigen nur sehr zögerlich darauf um.
Ganz anders sieht die Situation bei Yahoo aus: Erst vorgestern hatte das Unternehmen seine Zahlen präsentiert: Der US-amerikanische Internetkonzern verbuchte für das erste Quartal 2008 einen Überschuss von 542 Millionen Dollar. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es nur 142 Millionen Dollar. Der Gesamtumsatz kletterte um knapp neun Prozent auf 1,82 Milliarden Dollar. Bereits im Vorfeld hatte Ballmer angekündigt, dass egal wie die gut die Zahlen auch immer sein mögen, man von den offerierten 45 Milliarden Dollar nicht abrücken werde.