Zu alt, zu teuer – erfahrene Fachkräfte kaum nachgefragt
Unser letzter Artikel zum Thema Fachkräftemangel hat die Gemüter stark erhitzt. Zahlreiche Leser berichteten uns von ihren Erfahrungen bei der Jobsuche – und diese unterscheiden sich sehr deutlich von denen der Unternehmen auf Mitarbeitersuche.
Fest steht, dass der Fachkräftemangel weder ein Medienhype noch die Einbildung realitätsfremder Manager ist. “IT-Leute werden extrem gesucht, das ist ein konkretes wirtschaftliches Problem. Innerhalb eines Jahres hat sich die Zahl der freien IT-Stellen auf unserem Portal um 90 Prozent erhöht”, so Stepstone-Sprecher Theisen.
Seiner Einschätzung nach müssen Bewerber allerdings oftmals tatsächlich Abstriche beim Gehalt machen – Theisen spricht von 10 bis 20 Prozent. Die Leser unserer Site berichten vereinzelt von Abschlägen bis zu 50 Prozent, die sie bei einem Jobwechsel hätten hinnehmen müssen.
Gerade ältere Arbeitnehmer müssen deshalb laut Theisen die richtigen Karten ausspielen: “Ältere Arbeitskräfte haben viele Argumente, allen voran die Berufserfahrung. Hier zählen gerade auch die ‘weichen Faktoren’ wie Teamfähigkeit und Stressresistenz.” Daneben gelte es, ständig an sich zu arbeiten. Beispielsweise für Administratoren und SAP-Entwickler sei es extrem wichtig, sich immer auf dem aktuellen Stand zu halten. Sonst landen gerade über 50-jährige ganz schnell in der Schublade “ausgemustert”.
Am Ende bleibt also die Frage: Wer ist Schuld, wenn die Suche nach dem neuen Job erfolglos bleibt? Personalchefs mit unrealistischen Anforderungen – oder unflexible IT-Profis mit überzogenen Gehaltsvorstellungen? Auf Wunsch der silicon.de-Leser werden wir uns weiter mit diesem “heißen Eisen” beschäftigen. Ihre Meinung ist uns wichtig, nutzen Sie deshalb bitte die Kommentarfunktion, um mitzudiskutieren.