Microsoft-Updates sind Spielwiese für Hacker
Sicherheitsexperten mehrerer US-Universitäten haben festgestellt, dass das Übermittlungssystem für Microsoft Windows-Updates zu unsicher ist. Sie fordern Microsoft auf, ihre Methode zur Auslieferung von Patches zu überarbeiten.
Das System, was bisher von Microsoft verwendet wird um Patches auszuliefern, sei zu unsicher. Damit mache man es den Hackern zu einfach, Computer zu übernehmen, informierten die Forscherteams. Informatiker der Carnegie Mellon University, der University of California und der University of Pittsburgh haben ein Szenario entwickelt, wie ein Angriff binnen weniger Minuten nachdem Microsoft seine neuesten Sicherheits-Patches veröffentlicht hat, aussieht.
Durch die Veröffentlichung von Programmen, die Sicherheitslücken stopfen sollen, wird Hackern die Möglichkeit eingeräumt auf Computersysteme zuzugreifen. Die monatlichen Patches von Microsoft werden üblicherweise über die Auto-Update-Funktion ausgeliefert. Aber erst 24 Stunden später sind rund 80 Prozent aller Windows-Rechner mit dem neuen Patch ausgestattet. In der Zwischenzeit besteht für die Angreifer die Möglichkeit die Sicherheitslücke auszunutzen. Auf diesem Weg finden sie dann eine ausreichend große Menge anfällige Rechner vor.
Durch die Analyse eines Patches kann die zu schließende Sicherheitslücke relativ zügig rekonstruiert werden. Die Sicherheitsexperten entwickelten ein Tool, mit dem der Fehler in einigen Fällen bereits zwei Minuten nach Verfügbarkeit des Updates gefunden wurde. Ein Exploit kann dann schnell programmiert und eingesetzt werden.
“In der Konsequenz ist die derzeitige Patch-Distribution unsicher”, heißt es in dem Forschungspapier der Wissenschaftler. Die Methode zur Updates-Verteilung solle daher so überarbeitet werden, dass eine automatisierte Analyse und Exploit-Erstellung erschwert wird.
Die Forscherteams haben Lösungen für eine bessere Methode der Patch-Verteilung durch Microsoft entwickelt. Patches könnten zum einen so gestaltet werden, dass es schwieriger wird, Rückschlüsse auf den zu behebenden Fehler zu ziehen. Zum anderen sollten die Updates verschlüsselt ausgeliefert werden, um eine Analyse der Patches zu verhindern. Im zweiten Schritt würde erst dann ein Schlüssel versandt werden, wenn eine sehr große Anzahl von Computern über den neuen Patch verfügen. Zudem würde der Einsatz von Peer-to-Peer-Technologien die Verteilung der Windows-Aktualisierungen beschleunigen, erklärten die Wissenschaftler.