Tschechien: Weltmeister im Plagiat-Handel

Demnach gab es in den vergangenen Monaten international zwar einige Fortschritte beim Schutz geistigen Eigentums, dennoch stellen besonders China und Russland eine Bedrohung dar. Erstmals wurde auch Spanien in die ‘Watchlist’ der gefährlichsten Piraterie-Länder aufgenommen. Dagegen gab es laut USTR in Ägypten, dem Libanon, der Türkei und der Ukraine Verbesserungen in punkto Urheberrechtsschutz.

“Für die deutschsprachigen Länder stellt nach wie vor der tschechische Grenzmarkt ein erhebliches Problem dar. Wir begrüßen es, dass dieser Markt auch wieder in der Watchlist aufgeführt ist”, sagte Christine Ehlers, Pressesprecherin der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU).

Tschechien werde im USTR-Bericht sogar als Land mit der weltweit größten Dichte und höchsten Anzahl an Outdoor-Märkten mit Plagiaten und Raubkopien bezeichnet. “Der durch die Nennung in der Watchlist weiter erhöhte internationale Druck unterstützt die GVU-Anstrengungen, dem Problem in Tschechien eine wirkungsvolle Strategie entgegenzusetzen”, so Ehlers.

Stan McCoy, USTR-Verantwortlicher für die Bereiche geistiges Eigentum und Innovation, lobte zwar die Anstrengungen Chinas und Russlands im Vorgehen gegen Raubkopierer sowie einige Verbesserungen der Gesetze. Trotzdem sei die Internetpiraterie in beiden Ländern nach wie vor extrem groß.

In weiteren sieben Ländern – darunter Argentinien, Indien, Chile und Thailand – sei die Situation alarmierend. Insgesamt befinden sich 36 Nationen auf der Watchlist. Spanien wurde in die Liste aufgenommen, weil die Internetpiraterie dort derzeit “wie eine Epidemie” um sich greife.

“Etwa 90 Prozent der Urheberrechtsverletzungen finden heute im Internet statt oder starten dort. So sind auch die auf den tschechischen Grenzmärkten angebotenen Raubkopien ursprünglich auf Raubkopien im Internet zurückzuführen”, sagte Ehlers.

Daher begrüße die GVU die Aufnahme derjenigen Länder in die Watchlist, in denen Urheberrechtsverletzungen überwiegend online stattfinden. In der Zukunft müssten alle Beteiligten – die Rechteinhaber, die Provider und die Politiker – kooperieren, um einen Urheberrechtsschutz im Internet zu gewährleisten.

Silicon-Redaktion

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