Nach wie vor Schwierigkeiten mache das Internet-basierte Programm hinsichtlich der Leistungsperformance im realen Betrieb, berichtet das Handelsblatt heute. So werde sich die Markteinführung mit Ende kommenden Jahres unerwartet verzögern. Ob die aktuellen Probleme bereits einen Vorgeschmack auf die am kommenden Mittwoch veröffentlichten Quartalszahlen haben werden, ließ SAP-Deutschland-Sprecherin Astrid Pölchen jedoch offen.
Zwar gehen Analysten davon aus, dass eine Verschiebung des Marktstarts von ‘Business by Design’ keine direkten Auswirkungen auf die aktuellen Unternehmenszahlen in diesem Jahr haben werden, gilt das Projekt als Hoffnungsträger. Da viele Konzerne bereits mit Software ausgestattet sind, fokussiert SAP wie viele andere Software-Produzenten auch besonders den Mittelstand. Dennoch schreckt noch ein Großteil vor allem kleinerer Firmen vor den hohen Anfangsinvestitionen zurück. Sogenannte ‘Software as a Service’ (SaaS) sehen Insider nach dem Vorbild des US-Unternehmens Salesforce.com als einen neuen Trend, da Mittelständler gegen die Zahlung einer “Miete” die entsprechende Software online nutzen können. Dass sich Kerngeschäftsumsätze signifikant erhöhen lassen, zeigt auch das Beispiel Microsoft, das sein SaaS-Portfolio massiv ausbauen will.
“Viele kleine und mittelständische Unternehmen von 100 bis 500 Mitarbeitern können diese Software für nur 133 Euro im Monat verwenden. Dies ist definitiv ein Zukunftstrend, der sich für Firmen auszahlt, die möglichst kostengünstig eine integrierte Lösung haben wollen, die zudem stabil arbeitet und mit einem Minimum an Aufwand zu betreiben ist”, unterstreicht Pölchen den Nutzen. Laut dem Marktforscher Gartner wird sich dieses Marktsegment in naher Zukunft mehr als verdoppeln. So wird erwartet, dass das weltweite Marktvolumen für SaaS-Produkte von 5,1 Milliarden Dollar in 2007 auf bis zu 11,5 Milliarden Dollar im Jahr 2011 ansteigt. So fallen die Erwartungen und gleichzeitigen Anforderungen an SAP hoch aus. Doch im Partnerumfeld wächst angesichts der Probleme die Skepsis, dass die Marke von einer Milliarde Dollar Umsatz mit dem Programm tatsächlich erreicht werden kann.
“Die Quartalszahlen stehen unmittelbar bevor. Deshalb befinden wir uns in der ‘Quiet Period’ und geben keine Stellungnahme zu ‘Business by Design’ ab”, so Pölchen weiter. Korrekt sei jedoch die ausgegebene Zielmarke von einer Milliarden Dollar. “Es ist eine neue Software, da gibt es naturgemäß immer Probleme. Deshalb hätte man bei der Formulierung der Ziele vielleicht nicht ganz so ehrgeizig sein sollen”, zitiert das Blatt den Manager einer SAP-Partner-Firma. Derzeit testet das Unternehmen “Business by Design” bei rund 150 Pilotkunden, die immer wieder Aussetzer der Software bemängelten und umfassende Nachjustierungen gefordert haben.
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