Nachdem er zahlreiche wiederholte Aufforderungen verstreichen hat lassen, entschied das Gericht ohne seine Anwesenheit zugunsten der Networking-Plattform. MySpace hatte die Klage gegen Wallace bereits im März 2007 eingereicht und ihn beschuldigt, über Phishing-Methoden versucht zu haben, sich in fremde Profile einzuloggen und diese zu missbrauchen.
Darüber hinaus soll Wallace Tausende MySpace-Nutzer mit ungewollten Werbungen, die zu seiner eigenen Webseite führten, belästigt haben. Wenig überraschend hat sich der Spammer bislang auch nicht öffentlich zu den Vorwürfen beziehungsweise dem Verfahren geäußert. Auch Aufforderungen, Dokumente und Angaben zu seiner Person an MySpace weiterzugeben, ignorierte Wallace. “Das Versenden von Junk-Mails, Kettenbriefen oder unaufgeforderten Massenmails, SMS oder Spamming gilt als Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen von MySpace. Die untersagten Handlungen können zur Folge haben, dass MySpace gegen diese Personen ermittelt und angemessene rechtliche Schritte einleitet”, erklärt Mats Wappmann, Sprecher von MySpace Deutschland. Das beinhalte unter anderem auch die Entfernung der Inhalte sowie die Beendigung der Mitgliedschaft.
Wallace behauptete zunächst noch, er hätte Schwierigkeiten damit, einen Rechtsbeistand zu finden. Kurze Zeit später gab er an, er sei nicht über den Gerichtstermin informiert gewesen. Das Gericht wollte die Ausreden zwar nicht anerkennen, gab Wallace jedoch weitere Chancen, sich zu verteidigen bzw. zu erscheinen. Nachdem der Beschuldigte seine Taktik des Ignorierens weiterhin nicht ändern wollte, wurde nun letztlich ein Säumnisurteil gegen den Spam-König verhängt. “Es ist die Pflicht des Angeklagten auf die Ermittlungen zu reagieren, Gerichtsvorladungen einzuhalten und verzögernde Taktiken zu vermeiden”, heißt es in dem Gerichtsbeschluss.
Wallace hat bis zum jetzigen Zeitpunkt keine Erklärung über sein Verhalten abgegeben. Über diesen Fall hinaus ist der Spammer auch schon von der Federal Trade Commission sowie verschiedenen anderen Unternehmen – darunter AOL – verklagt worden. Im Mai 2006 wurden er und seine Firma Smartbot.net von einem US-Bundesgericht zu einer Geldstrafe von 4.089.500 Dollar verurteilt.
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