Inder profitieren vom US-Wirtschaftsabschwung

Satyam erwägt, in einigen europäischen Ländern und auch in Deutschland neue Büros zu eröffnen. Ein weiterer Weg sich einen Markt zu erschließen, ist für das indische Service-Unternehmen die Übernahme von lokalen Beratern, wie dem belgischen Supply-Chain-Management-Spezialisten S&V Management Consultants. Neben neuen Kunden bekommt Satyam für 35,5 Millionen Dollar technologisches Spezialwissen von 60 Beratern und eine Performance-Management-Suite.

Eine Marketingkooperation mit der FIFA zeigt deutlich, dass Satyam auch über das Thema Fussball vor allem europäische Herzen erobern will. Im Zuge der Vereinbarung wird Satyam bei der nächsten Weltmeisterschaft IT-Operationen der FIFA übernehmen, wie Hari Thalapalli, Chief Marketing Officer bei Satyam, erklärte.

Aber auch in China und anderen Wachstumsmärkten will Satyam vermehrt Fuß fassen. Denn auch in Deutschland und Europa könnte sich ein Abschwung der US-Wirtschaft bemerkbar machen. So wächst hierzulande die Sorge, dass eine schwächelnde US-Wirtschaft kleinere IT-Budgets bedeutet und die Inder an erster Stelle bei den Profiteuren stehen werden. Laut einer Gartner-Umfrage ist Indien bei deutschen Unternehmen das beliebteste Land für Offshoring Services und hier vor allem für Application Services. Bei den befragten Unternehmen sitzen etwa 71 Prozent des IT-Personals in Deutschland und rund 25 Prozent in Indien – entweder in firmeneigenen Zentren oder bei externen Zulieferern. In Tschechien und Polen hingegen sind derzeit nur rund ein Prozent des IT-Personals lokalisiert.

“Das Einsparpotenzial einer Auslagerung von IT-Services nach Indien ist tatsächlich vorhanden, doch für den Erfolg ist eine ausgewogenen Kosten/Nutzen-Analyse nötig”, warnt Frank Ridder, Research Director bei Gartner. “Vor allem deutsche Unternehmen berücksichtigen mehr Aspekte als pure Kostenerwägungen, und es herrschen bezüglich einer Ausweitung der Offshoring Services nach Indien noch einigen Bedenken: kulturelle und sprachliche Hemmnisse, gesetzliche Voraussetzungen, ein Mangel an Erfahrung, interner Widerstand oder die Sorge vor einem Verlust an Kontrolle.”

Ein Problem, dessen man sich auch bei Satyam bewusst ist: “Wir sind technologisch auf dem gleichen Stand wie Accenture. Unser Problem ist jedoch, dass das der Markt noch nicht so wahrnimmt”, erklärt Peter Heij, Senior Vice President für Europa bei Satyam. Es liegt also noch jede Menge Überzeugungsarbeit vor Satyam, um sich auf dem risikoscheuen deutschen Markt einen Namen zu machen.

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Silicon-Redaktion

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