Damit setzen die Telekom-Anbieter auf jene terrestrische Technologie, die auch von herkömmlichen TV-Geräten im Haushalt verwendet wird. Die Unternehmen umgehen damit zudem die Mobil-TV-Technik DVB-H.
Vodafone, T-Mobile und O2 hatten sich um den Betrieb der DVB-H-Plattform beworben, im Januar jedoch eine Absage erhalten. Den Zuschlag erhielt Mobile 3.0, ein Unternehmen der Verlagshäuser Hubert Burda und Georg von Holtzbrinck sowie der MFD Mobiles Fernsehen.
DVB-T an sich ist zwar kostenfrei, freilich aber nur mit kostenpflichtigen Geräten nutzbar. Angeboten werden jetzt zwei Geräte, das ‘LG HB620T’und das ‘Gigabyte GSmart t600’. Die Handys sind mit einem integrierten DVB-T-Empfänger ausgestattet. Das UMTS-Handy LG HB620T ist zusammen mit einem Vodafone-Tarif mit 24-Monatsbindung für rund 100 Euro erhältlich. Das TV-Bild wird auf einem zwei Zoll großen TFT-Display mit bis zu 262.000 Farben dargestellt. Für das Gigabyte-Gerät von T-Mobile müssen Kunden tiefer in die Tasche greifen, es kostet inklusive Zwei-Jahres-Vertrag 290 Euro. Dafür kann das TV-Programm auf einem 2,6 Zoll großen Touchscreen-Display verfolgt werden.
Die DVB-T-Handys verfügen über eine ausziehbare Antenne und erinnern damit an einen tragbaren Analogfernseher. Ein Nachteil des DVB-T-Empfangs ist die unterschiedliche Empfangsqualität. Wenn ein Nutzer das TV-Programm unterwegs verfolgen will, kann die schwankende Signalstärke zu Störungen führen. So galt die Integration von DVB-T in Mobiltelefone lange Zeit als technisch problematisch. Auswege wurden hierbei in den Standards DMB und DVB-H gesehen – wobei sich letzterer in Europa durchsetzen könnte.
“Die DVB-H-Technologie ist speziell für den Empfang von Fernsehprogrammen auf mobilen Endgeräten ausgelegt”, sagte dazu Claus Sattler, Geschäftsführer des Broadcast Mobile Convergence Forum (bmco). “Die Technik stellt sicher, dass ein Empfang sowohl in Gebäuden als auch unterwegs gleichmäßig stark ist und ein störungsfreier TV-Empfang möglich wird.” Für die künftige Vermarktung des mobilen Fernsehens brauch die Industrie Vertriebsmodelle und Partner.
“Die Mobilfunkunternehmen wären hierbei natürlich die optimale Wahl, um die breite Masse der Handybesitzer für mobiles Fernsehen zu begeistern”, meinte Sattler. Das Potenzial sei hoch – wenn man bedenke, dass in Italien mittlerweile über eine Million Menschen mittels DVB-H Fernsehprogramme verfolgten.
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