Microsoft belauert Yahoo
Langsam wird es eng für Yahoo. Der Suchspezialist pokert im Kampf gegen Microsoft hoch – vielleicht zu hoch. Inzwischen tendiert Microsoft offenbar immer stärker in Richtung feindliche Übernahme.
Yahoo hatte am vergangenen Wochenende ein Ultimatum von Microsoft
zur gütlichen Einigung verstreichen lassen. Der Suchkonzern lehnt das ursprüngliche Angebot von 45 Milliarden Dollar als zu niedrig ab. Bei Microsoft ließ man deshalb auch anklingen, dass eine Nachbesserung der Offerte von 31 auf 33 Dollar je Yahoo-Aktie möglich wäre. Allerdings liegt auch das noch unter der Forderung von Yahoo-Großaktionären, die 35 bis 37 Dollar je Aktie erwarten.
Genau diese Großaktionäre wären auch bei einer möglichen feindlichen Übernahme das Zünglein an der Waage – denn diesen müsste Microsoft ein Angebot machen, dem sie nicht widerstehen können. Wobei die Investoren möglicherweise ihre Ansprüche nach unten schrauben, wenn Microsoft nach dem Motto ‘Friss oder stirb’ verfährt. Langwierig wäre eine feindliche Übernahmen auf alle Fälle und würde zudem die Gefahr massiver Stellenstreichungen bei Yahoo bergen.
Dort versucht man nun mit allen Mitteln Alternativen zu einem Kauf durch Microsoft aufzutun. Das heißeste Eisen im Feuer ist derzeit eine mögliche Allianz mit Google bei Suchanzeigen. Die Partnerschaft könnte in der kommenden Woche bekanntgegeben werden, sagte eine mit den Gesprächen vertraute Person. Die beiden Konzerne testen eine Zusammenarbeit bereits seit zwei Wochen. Ein solches Bündnis würde allerdings von Wettbewerbshütern intensiv geprüft werden.