Die Ursache für das Scheitern der Übernahme lag vor allem in den unterschiedlichen Preisvorstellungen der beiden Unternehmen. In dem Brief an Yang schrieb Ballmer: “Ich bin enttäuscht darüber, dass Yahoo unser Angebot nicht angenommen hat. Trotz unserer Bemühungen, einschließlich unseres um rund 5 Milliarden Dollar aufgestockten Angebots, konnte Yahoo sich nicht für unsere Offerte entscheiden.”

Ballmer hatte kurz zuvor den Preis von 31 Dollar auf 33 Dollar je Aktie erhöht. “Das wären weitere 5 Milliarden Dollar für ihre Aktionäre gewesen und ein Aufschlag von 70 Prozent auf den Kurs der Yahoo-Aktie vom 31. Januar”, sagte Ballmer. Der Yahoo-Chef Yang beharrte jedoch auf mindestens 37 Dollar je Aktie und lehnte das Angebot erneut ab. Vor einer zuletzt ebenfalls diskutierten feindlichen Übernahme scheute Microsoft zurück. Ballmer begründete dies vor allem mit der von Yahoo angestrebten Zusammenarbeit mit Google. “Unserer Ansicht nach macht die Vereinbarung mit Google den Kauf von Yahoo unattraktiv”, sagte Ballmer. Yahoo hatte in einem zweiwöchigen Test Teile der Online-Werbeanzeigen an den Suchmaschinenbetreiber ausgelagert. Eine Bekanntgabe zukünftiger Kooperationen mit Google wird für diese Woche noch erwartet.

Analysten zeigten sich von dem Rückzug Microsofts überrascht. Der Großteil war davon ausgegangen, dass der Redmonder Softwareriese nach einer weiteren Ablehnung des Kaufangebots zu einer feindlichen Übernahme seines Konkurrenten übergehen würde. Bereits Mitte der letzten Woche hatte Ballmer klar gestellt, dass man auch ohne Yahoo ein erfolgreiches Online-Werbegeschäft aufbauen könne.

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Silicon-Redaktion

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