Cerf gilt als einer der Väter des Internet. Der heute 64-jährige Informatiker spielte in den siebziger Jahren eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung der Protokolle für die Datenverkehrsregelung im Internet.
In einer Video-Botschaft an die Teilnehmer des ‘IPv6 Summit’ am Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik (HPI) in Potsdam wies Cerf jetzt darauf hin, dass der neue Internetstandard IPv6 von den meisten Software-Unternehmen schon seit einigen Jahren in Betriebssysteme und Anwendungen eingebaut wird.
Die Internetservice-Anbieter hätten ihre Router jedoch noch nicht unbedingt auf den Nachfolger des Standards IPv4 eingestellt. Der Übergang auf das neue Internet sei freilich nicht leicht. “Wir können nicht einfach umschalten und sagen, ab morgen gibt es nur noch IPv6”, so Cerf.
Notwendig sei ein Parallelbetrieb von altem und neuem Standard. “Wenn im Netz dann aber etwas falsch läuft, kann es die Probleme sowohl in der Protokollversion 4 als auch in der Protokollversion 6 geben”, sagte er. So müsse zum Beispiel geklärt werden, wie die Netzwerkmanagementsysteme mit widersprüchlichen Meldungen über die Lenkung der Datenpakete in beiden Protokollversionen umgehen sollen.
Cerf, der auch ‘Chief Internet Evangelist’ von Google ist, mahnte beim Übergang auf die neue Internetversion zur Eile. Er schätzte, dass “irgendwann zwischen 2010 und 2011” keine alten IPv4-Adressen mehr verfügbar sein dürften, um neue Router und Webserver ans Internet anzubinden. Deshalb würden künftig immer mehr Netzanschlussnummern vergeben, die ausschließlich IPv6-tauglich seien.
“Denken Sie daran, dass von insgesamt 3 Milliarden Mobiltelefonen weltweit bereits 415 Millionen internetfähig sind und dass der Anteil solcher Handys weiter steigt”, sagte Cerf. Außerdem nehme die Internetnutzung jährlich um rund 40 Prozent zu. So habe zum Beispiel China mit 220 Millionen Internetnutzern kürzlich die USA überholt.
Laut Cerf hat Google den neuen Internetstandard bereits in einzelnen Anwendungen eingesetzt, könne ihn für die Allgemeinheit derzeit aber noch nicht offiziell anbieten. “Wir arbeiten aber für alle unsere Anwendungen intensiv daran.”
Auf dem zweitägigen IPv6 Summit, der am 7. Mai beginnt, befassen sich rund 70 Experten mit der Frage, wie der Übergang auf IPv6 in Deutschland vorangetrieben werden kann. Veranstalter sind das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik und der deutsche IPv6-Rat.
Angriffe auf APIs und Webanwendungen sind zwischen Januar 2023 und Juni 2024 von knapp 14…
Mit täglich über 45.000 eingehenden E-Mails ist die IT-Abteilung des Klinikums durch Anhänge und raffinierte…
Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…
Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…
DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).
Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.