Text und Bild stellen hierbei kein Problem mehr dar. Browser wie Operas Mini komprimieren Webseiten zudem bereits serverseitig und bereiten sie für das kleine Display auf. Videos hingegen, die im Web zumeist im Flash-Format vorliegen, sind noch eine Hürde für die mobile Nutzung.

Abseits von Adobe engagieren sich namhafte Unternehmen wie Nokia, Motorola, Sony Ericsson und Samsung oder der Chiphersteller ARM bei dem Projekt. Auf der Seite der Content-Anbieter finden sich BBC und MTV, die ihre Onlineinhalte im Flash-Format anbieten. Im Vordergrund der Entwicklungen stehen Mobiltelefone sowie die von Intel definierte Geräteklasse der Mobile Internet Devices (MID). Jedoch sollen auch über Settop-Boxen künftig Flash-Anwendungen abgespielt werden können. Ebenfalls auf Flash setzt beispielsweise die beliebte Videoseite YouTube. Der mobile Auftritt des Portals http://m.youtube.com ermöglicht es allerdings bereits jetzt, auf Clips zuzugreifen. YouTube umgeht dabei jedoch Flash und streamt die Videos direkt auf den am Mobiltelefon installierten Video-Player. Somit müsse auch keinerlei Software auf dem Handy installiert werden, heißt es von Seiten des Webportals.

Zur Wiedergabe der Clips muss einerseits das Handy Video-Streaming (Protokoll RTSP/3GP mit dem Codec H263/AMR) unterstützen und andererseits der Netzbetreiber den Service auch zulassen, heißt es bei YouTube. Dann sei das Abspielen der Filmchen auch auf dem Mobiltelefon möglich. Empfohlen wird mindestens UMTS als Funkverbindung, um ein unterbrechungsfreies Ansehen zu erreichen. Darüber hinaus warnt YouTube beim Aufrufen der Seite vor dem anfallenden Datenvolumen und rät dem Nutzer, einen Pauschaltarif abzuschließen, um die entstehenden Kosten in Grenzen zu halten. Der Upload wird am Handy mittels MMS gelöst.

Mithilfe der Flash-Software soll die Nutzung derartiger Webservices am Mobiltelefon vereinfacht werden. Für Adobe selbst ist das Open-Screen-Projekt notwendig, um die Vorherrschaft von Flash im Videobereich auch in der mobilen Internetwelt aufrecht zu erhalten. Mit Silverlight macht Microsoft dem Unternehmen zunehmend Konkurrenz. Hierbei wird ebenfalls versprochen, dass Nutzer auf dem Handy künftig ebenso komfortabel wie auf einem Desktop-PC im Web surfen können.

Adobe ködert nun Businesspartner mit gelockerten Nutzungsbedingungen, um die Flash-Verbreitung voranzutreiben. So können die Spezifikationen für Flash sowie für Audio- und Videostreaming als pdf-Dokument heruntergeladen werden. Der Abschluss einer Lizenzvereinbarung ist nicht mehr nötig. Zusätzlich fallen ab der kommenden Version keine Lizenzgebühren für Handyhersteller mehr an, wenn sie die Software standardmäßig auf ihren Geräten installieren wollen. Dies gilt auch für die erst vor zwei Monaten veröffentlichte Laufzeitumgebung ‘AIR’. Veröffentlichen will Adobe zudem die Schnittstellen des Flash-Players.

Silicon-Redaktion

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