Bildergalerie: Die IT-Großmacht Indien

Denn für die Auftraggeber in den USA und in Europa sind nicht nur die Kosten wichtig, sondern auch der Zugang zu motivierten Fachkräften. Und die gibt es in Indien: 300.000 Ingenieure verlassen jährlich die dortigen Hochschulen. “Davon halten wir 25 bis 30 Prozent für geeignete Mitarbeiter”, erklärt Satyams Corporate-Manager AS Murthy.

Natürlich sorgt der Sparzwang in den ‘Geberländern’ auch für manchen neuen Auftrag. Aber die Probleme kommen nicht nur von außen. Immer mehr müssen Technologie-Unternehmen auch in Indien um hochqualifizierte Kräfte kämpfen. Denn nur mit Hilfe dieser gut ausgebildeten Menschen können die Anbieter auch komplexe Aufgaben übernehmen.

Ein Unternehmen wie Satyam beispielsweise versucht nur an hochwertige Aufträge heran zu kommen. Bei der Unternehmensgruppe Satyam BPO wird klassisches Business Process Outsourcing durchgeführt. Hier hat man Wert darauf gelegt, von einfachen ‘Low-end’-Aufträgen weg zu kommen.

“Wir wollen technologisch hochwertige, wissensbasierte und entscheidungsgetriebenes BPO”, erklärt Subir Srababidya, Vice President Sales bei Satyam BPO. “Heute sind wir hier, weil wir die billigsten sind. Aber wenn wir nicht mehr die billigsten sind, was dann?” Satyam zielt daher auf Dienstleistungen in Bereichen wie Live Sciences, Retail oder auch Medien ab. “Die Comic-Figur Marvi Hämmer von National Geographic World etwa wird von uns in Chennai gerendert”, erklärt Sarbabidya.

Ein einfachste Weg, um an Talente heranzukommen, ist natürlich mehr Gehalt zu bieten. Doch beispielsweise der Dienstleister Satyam, der in den kommenden Jahren die 51.000 Mitarbeiter zählende Belegschaft verdoppeln möchte, will keine Preistreiberei aufkommen lassen. Ramalinga Raju, Chairman von Satyam erklärte, dass die Löhne in den nächsten Jahren nicht mehr so schnell angehoben werden sollen.

“Niemand wird die Preisspirale bei den Gehältern gewinnen können”, bestätigt auch Malini Sreebhashyam, die für Satyam ein Programm für Mitarbeiterförderung und –Motivation an der Satyam School of Leadership entwickelt hat. Ziel des Programms ist es, “Führungspersonen aus dem Unternehmen heraus zu generieren”, so Sreebhashyam.

So sei jeder ‘Satyamite’ eine Art kleiner CEO für seinen Bereich, der ein Ziel habe, einen so genannten ‘Nordstern’. Mit dieser flachen Hierarchie hat es das Unternehmen geschafft, die Wechselrate der Mitarbeiter von 19 Prozent vor drei Jahren auf heute knapp 11 Prozent herunter zu bringen. Satyam sei damit das einzige Unternehmen in der Branche, das einen Rückgang bei Kündigungen verzeichnen könne, betont Sreebhashyam.

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Silicon-Redaktion

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