Diese Erweiterung von Java soll ab Herbst 2008 moderne Rich-Internet-Applications (RIAs) auf Desktop-Computer bringen. Für 2009 sind auch JavaFX-Varianten für andere Endgeräte geplant.
Bereits das klassische Java erlaubt RIA-Anwendungen. Doch der Web-2.0-Markt stellt immer höhere Ansprüche an RIAs, denen Sun durch JavaFX gerecht werden will. “JavaFX ersetzt Java SE nicht, sondern baut darauf auf”, sagte Roman Brandl, Sun Software Sales Manager. “Die größten Ergänzungen sind, dass es sich im Gegensatz zu ‘reinem’ Java um eine Scripting-Umgebung handelt und dass mehr Multimedia-Features inkludiert sind.”
Als Beispiele werden auf der Konferenz etwa die ‘Movie Cloud’ zum gleichzeitigen Rendering dutzender HD-Videos und der ‘Photo Flocker’ vorgestellt, der eine Bildersuche nach Tags und eine stufenförmige Darstellung der Suchergebnisse erlaubt.
Mit JavaFX tritt Sun im wachsenden RIA-Markt zum Kampf um Anteile an. Im Spiel sind bereits Adobe Flash oder Microsoft Silverlight. “JavaFX ist teilweise schon Open Source”, so Brandl zum Unterschied zu den beiden proprietären Lösungen. “Damit bietet JavaFX als einzige dieser Umgebungen den Entwicklern die Möglichkeit, ihre RIAs unabhängig von Software- und Hardware-Herstellern zu entwickeln und zu vertreiben.”
Langfristig dürfte JavaFX allerdings nicht nur mit anderen RIA-Technologien in Form von Browser-Erweiterungen konkurrieren. “In HTML 5 wird es Video und Audio geben”, hatte Tritan Nitot, Präsident von Mozilla Europe, erst Ende April auf der Konferenz ‘Internet World’ in London betont.
Damit könnten Technologien wie Flash obsolet werden. Allerdings dürfte das noch etwas dauern – nach jüngsten Angaben des World Wide Web Consortium wird HTML 5 nicht vor Ende 2010 fertig gestellt.
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