Telekom verliert Tausende Kunden

Wie die Bilanz des ersten Quartals zeigt, ging der Gesamtumsatz des Konzerns zurück. Am deutschen Markt muss die Telekom in diesem Zeitraum einen Verlust von insgesamt 582.000 Festnetzanschlüssen verbuchen. Negative Währungseffekte machten sich zudem besonders bei der Mobilfunktochter T-Mobile USA bemerkbar, deren Umsätze trotz starkem Kundenzuwachs ebenfalls zurückgingen.

Die Kostensenkungsprogramme seien weiterhin gut verlaufen, heißt es aus dem Unternehmen. Allein durch das ‘Save for Service’-Programm habe man im ersten Quartal 240 Millionen Euro einsparen können. “Die Ergebnisse waren nicht schlecht, aber auch nicht herausragend. Die Wachstumstreiber leiden unter der Währungsentwicklung. Die Festnetzsparte konnte sich auf der Ertragsseite zwar stabilisieren, der Umsatzdruck bleibt aber weiterhin”, sagte dazu Robert Gallecker, Analyst bei der BayernLB.

Insgesamt seien Tendenzen zur Stabilisierung zu sehen, die es auch im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres geben werde. Positiv sei unter anderem die Kundenentwicklung im Breitbandgeschäft oder bei T-Mobile USA zu sehen. “Die Einspareffekte könnten in den kommenden Quartalen aber eher wieder durch Investitionen in die Kundengewinnung oder Tarifentwicklung verschluckt werden”, so Gallecker. Im Vergleich zur leicht steigenden Tendenz bei der Deutschen Telekom seien Mitbewerber wie Telefonica oder France Telecom auf einem stärkeren Wachstumskurs.

Die US-Mobilfunktochter zählte erstmals mehr als 30 Millionen Kunden. 1,1 Millionen davon kommen von dem Ende 2007 übernommenen Mitbewerber SunCom, weitere 981.000 Kunden konnte T-Mobile USA im ersten Quartal neu gewinnen. Wechselkurseffekte wirkten sich jedoch negativ auf das Geschäft aus, der Umsatz ging um 0,2 Prozent zurück, das bereinigte Ebitda legte um 3,3 Prozent zu. Auf Dollarbasis verbuchte das Unternehmen hingegen Umsatz- und Gewinnzuwächse im zweistelligen Bereich. Auch bei T-Mobile UK musste aufgrund von Wechselkurseffekten ein Umsatzrückgang verbucht werden.

Nachdem die Telekom das US-Mobilfunkunternehmen SunCom kaufte, mehren sich jetzt die Gerüchte um einen Einstieg des Konzerns beim US-Mobilfunker Sprint-Nextel. Dadurch würde T-Mobile USA selbst an die Spitze des US-Marktes aufsteigen. Das Wall Street Journal berichtete zudem über eine mögliche Aufspaltung von Sprint-Nextel.

Page: 1 2

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Alle Prozesse im Blick: IT-Service Management bei der Haspa

Wo es früher auf Buchhalter, Schreiber und Boten ankam, geht es heute vor allem um…

14 Stunden ago

Wie generative KI das Geschäft rund um den Black Friday verändert

Mit KI-Technologien lässt sich das Einkaufserlebnis personalisieren und der Service optimieren, sagt Gastautor Gabriel Frasconi…

15 Stunden ago

Banken und Versicherer sind KI-Großabnehmer

Ein Großteil der weltweiten KI-Gelder fließt in den Finanzsektor. 2023 wurden in der Branche 87…

1 Tag ago

Siemens legt 10 Milliarden Dollar für Software-Spezialisten auf den Tisch

Die Übernahme des US-amerikanischen Anbieters Altair Engineering soll die Position im Markt für Computational Science…

2 Tagen ago

Standortübergreifender KI-Einsatz im OP-Saal

Ein deutsch-französisches Projekt hat hybride Operationssäle entwickelt, die durch 5G-Netz und KI neue Anwendungen ermöglichen.

2 Tagen ago

OT-Security braucht zunächst Asset-Transparenz

Unternehmen wissen oft nicht, welche Geräte in der Produktion eine IP-Adresse haben, warnt Peter Machat…

5 Tagen ago