Categories: Management

HP haucht dem ‘Memristor’ Leben ein

Der Begriff Memristor setzt sich aus den Wörtern ‘Memory’ und ‘Resistor’ zusammen und gilt nach dem Widerstand, dem Kondensator und dem Induktor als das vierte elektronische Basiselement. Er verfügt über Eigenschaften, die nicht durch eine Kombination der drei anderen Elemente erreicht werden können.

Leon Chua, damals Professor an der kalifornischen Berkeley-Universität, hat das elektronische Element bereits im Jahre 1971 theoretisch beschrieben. Mit Hilfe der Nanotechnologie konnten die HP-Forscher den Memristor nun “zum Leben erwecken”. Ein Forscherteam um Stanley Williams, Direktor des HP Information und Quantum System Lab, hat ein mathematisches Modell und ein physikalisches Muster des Memristors in der jüngsten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Nature vorgestellt.

Mit Hilfe des Memristors ließen sich voraussichtlich neue Speicherprodukte entwickeln, die den heute gängigen ‘Dynamic Random Access Memory’ (DRAM) ersetzen könnten, so HP. Computer mit Arbeitsspeicher auf DRAM-Basis speichern bei Stromausfall Informationen nicht und benötigen einen Bootprozess für den Neustart. Ein Rechner mit Memristor bräuchte dies nicht und würde deshalb nicht nur alle Informationen behalten, sondern auch noch weniger Energie verbrauchen.

Diese Funktion sei vor allem für das Cloud Computing interessant. Beim Cloud Computing kommt eine IT-Infrastruktur zum Einsatz, die sich aus vielen Tausend verteilten Servern und Storage-Systemen zusammensetzt. Eine Memristor-basierte Technologie könne hier für höhere Zuverlässigkeit bei Stromausfällen und niedrigeren Energieverbrauch sorgen.

Ein weiteres mögliches Anwendungsgebiet seien Rechnersysteme, die eine Reihe von Ereignissen ähnlich verarbeiten – so wie das menschliche Gehirn Muster wiedererkenne. Damit ließen sich beispielsweise Verfahren wie die biometrische Gesichtserkennung so verbessern, dass sie eine komplexe Zusammenstellung verschiedener Merkmale erkennen oder aus Erfahrung lernen könnten.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Studie: Rund ein Drittel der APIs sind ungeschützt

Angriffe auf APIs und Webanwendungen sind zwischen Januar 2023 und Juni 2024 von knapp 14…

12 Stunden ago

Universitätsmedizin Essen setzt für E-Mail-Sicherheit auf NoSpamProxy

Mit täglich über 45.000 eingehenden E-Mails ist die IT-Abteilung des Klinikums durch Anhänge und raffinierte…

12 Stunden ago

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

2 Tagen ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

3 Tagen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

4 Tagen ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

4 Tagen ago