Ab dem dritten Quartal soll das Tool ausgeliefert werden. Ein eigenständiges Produkt sei jedoch nicht geplant. Im Vergleich zu anderen BPM-Suiten, die derzeit auf dem Markt sind, bietet SAPs neues Werkzeug nichts, was sich jetzt als bahnbrechende Innovation bezeichnen ließe.

Dennoch ist SAPs Vorstoß in Richtung BPM einen Gedanken wert, findet Madan Sheina, Analyst bei Ovum. Denn so bekommen SAPs ERP-Anwender über Composite Applications eine BPM-Platform.

“SAP versichert, dass das BPM-Tool erlaubt, Prozesse zu verändern, ohne dabei den Code anfassen zu müssen. Das mag für SAP-Kunden neu sein”, ätzt Sheina. “Aber nicht in der BPM-Community.” SAP müsse aufholen und in einigen neuen Versionen wird die Software mit dedizierten BPM-Lösung wahrscheinlich mithalten können.

Nutznießer dieses neuen Angebotes werden Anwender sein, die vor allem SAP einsetzen. Andere, mit heterogenen Umgebungen werden diese Vorteile nicht voll ausspielen können. “Die Basis-Funktionalität, die in der ersten NetWeaver BPM geliefert wird, wirft aber eine ganz andere Frage auf: Welchen Vorteil hat es, ein Best-of-Breed-Produkt, wie Lombardi, zusammen mit SAP-Anwendungen einzusetzen?”

“SAP will mit den neuen BPM-Funktionen die Verbreitung von NetWeaver vorantreiben, das derzeit bei 38.700 SAP-Anwendern im Einsatz ist”, erklärt Sheina. Einen Vorteil habe jedoch SAP. Das Unternehmen hat seit Jahrzehnten über die ERP-Produkte Business-Prozesse mitgeprägt und versteht damit sehr viel davon, wie Unternehmen Prozesse verwenden, aber eben SAP-Prozesse. “Wie auch immer, BPM ist inzwischen zu einer eigenständigen Funktion geworden.”

SAP aber werde die Integration mit anderen Applikationen weiter vorantreiben. Objekte werden sich dann von einem Schritt eines Prozesses zum nächsten transportieren lassen und in zusammengesetzten oder besser zusammengestellten Anwendungen neue Funktionen entfalten können. So könnte SAP vielleicht auch die starre Welt der ERP-Anwendungen in flexiblere, zusammenstellbare Anwendungen auflockern.

Silicon-Redaktion

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