Goldene Nasen für IT-Freelancer
Qualifiziertes IT-Personal ist dieser Tage schwer zu finden, vor allem wenn es um Festanstellungen geht. Doch die Auftragsbücher sind voll und das heißt: es schlägt die Stunde der Freiberufler. Selten waren die Verdienstmöglichkeiten so gut wie jetzt.
Wie diese Forderungen konkret ausschauen, offenbart ein Blick in die aktuelle Stundensatzauswertung der IT-Personalagentur Gulp. Die halbjährliche Umfrage unter rund 60.000 IT-Selbständigen ergab im Februar 2008 einen Durchschnittswert von 71 Euro.
Die höchsten Honorare verlangen Projektleiter mit 78 Euro – gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Plus von 4 Euro. Mit Forderungen von 74 Euro pro Stunde gehören auch Berater zur Spitzengruppe. Einzig die Administratoren profitieren nicht von dem finanziellen Aufwärtstrend. Ihr Stundensatz liegt unverändert bei 55 Euro. Die “neue Mitte” jedoch liegt laut Gulp bei 70 bis 80 Euro – wobei auch immer mehr IT-Spezialisten dreistellige Honorare fordern.
Zum Vergleich: Laut Stepstone-Gehaltsanalyse liegt das durchschnittliche Jahresgehalt in der IT-Leitung derzeit bei 75.000 Euro. Ein etablierter und gut beschäftigter Freiberufler kann diesen Wert derzeit leicht übertreffen.
Vor dem Hintergrund der Altersdiskussion in der IT-Branche ist ein weiteres Gulp-Umfrageergebnis sehr interessant: Lebensalter und Berufserfahrung der IT-Spezialisten nehmen immer mehr zu; IT-Neueinsteiger werden zur immer kleineren Minderheit. Ältere und sehr berufserfahrene Freiberufler werden – trotz überdurchschnittlicher Preise – für Projektanfragen immer mehr zur ersten Wahl.
Der Weg in die Selbständigkeit, so scheint es, war selten gewinnversprechender wie heute.