EDS-Kauf katapultiert HP in die Services-Oberliga
Der weltgrößte Computerhersteller Hewlett-Packard (HP) erwägt offenbar die Übernahme des IT-Dienstleisters EDS. Das Wall Street Journal berichtet von fortgeschrittenen Gesprächen. Das Geschäft könnte ein Volumen von bis zu 13 Milliarden Dollar haben.
Perot wurde im Zuge der Übernahme durch GM hinauskomplimentiert. Nun steht wieder eine Übernahme an. Und möglicherweise wird sie auch den bisherigen CEO, Ronald A. Rittenmeyer den Job kosten.
Die Übernahme von EDS wäre eine der größten in der HP-Geschichte. Im Jahr 2002 kaufte der Konzern den Konkurrenten Compaq für rund 20 Milliarden Dollar. Sollte HP der neue Zukauf gelingen, würde der Konzern an Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem Konkurrenten IBM im Bereich Computerdienstleistungen gewinnen. Dieser Bereich garantiert laut den Analysten noch einige Jahre lang ein stetiges Einkommen mit hohen Margen.
Immerhin hatte IBM dem Rivalen bereits die Beratungssparte von PriceWaterhouseCoopers weggeschnappt: CEO Carly Fiorina versuchte seinerzeit im Jahr 2000 die Sparte für einen Preis von 17 bis 18 Milliarden Dollar zu übernehmen und scheiterte. Der lachende Dritte war damals IBM, weil dem Konzern die Übernahme kurz darauf für einen Schnäppchenpreis von 3,5 Milliarden Dollar gelang.
Sollte der Kauf gelingen, der am heutigen Dienstag Abend geschlossen werden soll, dann hätte HP die Insider-Informationen, die in dem Wachstumsmarkt für Services benötigt werden. Zwar hatte CEO Mark Hurd bereits einiges an Software und Services zu den Hardware-Angeboten hinzugefügt und Services-Sparten-Chefin Ann Livermore und ihrer Abteilung viel Aufmerksamkeit gewidmet. Doch mit EDS könnten sich ganz neue Bereiche erschließen. Nicht zuletzt, weil die Kundenliste von EDS ein ‘Who is Who’ der international größten Konzerne und Konglomerate ist und die Services langjährig geliefert wurden. Und das wiederum lässt auf eine feste Vertrauensbasis und dadurch eine stabilen Kundenstamm schließen.