Japan: Biometrie gegen minderjährige Raucher

Die Zigarettenautomaten werden dazu mit einer Kamera ausgestattet, die das Gesicht aufnimmt und anhand von Falten oder Tränensäcken das Alter des Zigarettenkäufers überprüft. Das Unternehmen Fujitaka will die Systeme demnächst auf den Markt bringen, berichtete der Branchendienst Digital World Tokio.

Im Gegensatz zu der hierzulande gebräuchlichen Methode der Authentifizierung über die Maestro-Karte werden in Japan spezielle Taspo-Karten ausgegeben, die nur Personen erhalten, die über 20 Jahre und somit laut Gesetz alt genug sind, um rauchen zu dürfen. Die Karten sind mit einem RFID-Chip ausgestattet und können auf diese Weise mit dem Automaten kommunizieren. Ebenfalls ist es möglich, die Karte mit einem Guthaben aufzuladen. Um eine Taspo-Karte zu bekommen, müssen Japaner einen Antrag stellen und dabei beweisen, dass sie alt genug sind, um rauchen zu dürfen.

Die Gesichtserkennung soll nun als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme umgesetzt werden und vor allem Erwachsenen das ständige Mitführen der Taspo-Karte ersparen. Nachdem der potenzielle Käufer von der integrierten Digitalkamera aufgenommen wurde, vergleicht das System das Foto mit 100.000 Portrait-Bildern, die in einer Datenbank gespeichert sind. Anhand biometrischer Gesichtsmerkmale wird schließlich das Alter errechnet. Sollte das System zu der Auffassung kommen, dass der Käufer zu jung ist, wird die Warenausgabe unterbunden. Die Technologie ist offiziell zwar noch nicht zugelassen, die Entwicklerfirma gibt sich jedoch zuversichtlich, dass die Anzahl der jungen Raucher so verringert werden kann.

Der japanische Branchendienst räumt dem System weit weniger Erfolgsaussichten ein. “Ich sehe den Sinn nicht”, wird ein junger Raucher aus Tokio zitiert. “Bekomme ich hier keine Zigaretten, so gehe ich in ein Geschäft. Die Angestellten sind dort so beschäftigt, dass sie sich nicht um mein Alter nicht kümmern.” Auch die Taspo-Karte wird offenbar nicht angenommen. Die Anzahl der Registrierungen sei gering, zudem brächten Juristen Datenschutzbedenken vor, hieß es.

Silicon-Redaktion

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