Europäische Wagniskapitalisten zu schwerfällig
Der Weg von der Geschäftsidee zur Innovation, also einer kommerzialisierbaren Idee, die möglicherweise eines Tages in ein Produkt umgesetzt werden kann, ist steinig. Doch oft wird vieles erfunden, was dann selten vermarktet wird. Die Analysten von DB Research haben festgestellt, dass es oft nur an den Start-ups selbst fehlt.
Dass es hier weltweit große Unterschiede gibt, ist hinlänglich bekannt. DB Research verweist auf eigene Zahlen: In Kalifornien, der Heimat des Silicon Valley, stellt Wagniskapital etwa einen Prozentsatz von 0,7 Prozent des GDP (Gross Domestic Product, Bruttosozialprodukt). Wer Deutschland daneben stellt, sieht, dass der Anteil des Wagniskapitals am Bruttosozialprodukt hierzulande nur 0,05 Prozent beträgt.
In den Worten der Analysten heißt das: “Die Verfügbarkeit von Venture Capital mag erklären, warum innovative Start-ups in den einen Ländern blühen und ob, als Ergebnis dessen, mehr Ideen in kommerziell erfolgreiche Produkte und Geschäftsmodelle in diesen Ländern umgewandelt werden können.” Als “Idee” bezeichnen die Autoren hier eine Erfindung oder ein neues Konzept, während sie “Innovation” eher als Idee verstanden wissen wollen, die auf dem Markt bestehen muss und kommerziell nutzbar ist.
Die Beobachtung von 16 europäischen Ländern – darunter Deutschland und Großbritannien – und der USA unter diesem Blickwinkel dauerte von 1996 bis 2003. Die jetzt vorliegenden Ergebnisse versuchen nicht nur festzustellen, was bekannt ist, sondern auch Gründe zu finden und Möglichkeiten aufzuzeigen. Zum letzteren gehört die Anregung, die Menge der Wagniskapitalinvestitionen zu verdoppeln. In Deutschland allein hätte dies den Effekt, dass die Überführung von Ideen in Innovationen sich um 40 Prozent steigern ließe. Im Jahr 2006 empfingen 900 kleine Firmen in Deutschland in unterschiedlicher Höhe und Dauer Venture Capital.