Bei 300 Stundenkilometern die E-Mails checken

Ins Leben gerufen wurde das Projekt von Thalys und dem Konsortium aus Nokia Siemens Networks, 21Net und Telenet. Thalys entschied sich Ende September 2007 nach einer eingehenden technischen und wirtschaftlichen Prüfung für die Zusammenarbeit mit den drei Unternehmen.

Die ersten Tests zum Projekt wurden im Jahr 2005 gemeinsam mit der europäischen Weltraumbehörde ESA vorgenommen. Nach der Vertragsunterzeichnung der Unternehmen wurde der erste Prototyp-Zug modifiziert und angepasst. Bereits am 20. November 2007 ging der erste Testzug in Betrieb, gefolgt von drei weiteren Testzügen im Januar 2008.

Bei der Deutschen Bahn wird nur auf wenigen Strecken eine Internetverbindung angeboten. Nur zwischen Dortmund und München kann in rund 50 ICE-Zügen das Internet über T-Mobile-Hotspots genutzt werden. Der wesentliche Unterschied zwischen dem ICE und dem Thalys besteht darin, dass die Verbindung in deutschen Zügen mit Hilfe von Sendemasten realisiert wird, die sich entlang der Bahnstrecke befinden. Da sind die französischen Kollegen mit ihrer satellitenbasierten Technik ein ganzes Stück fortschrittlicher.

Welche Kosten durch das Projekt entstanden sind und wer was verdient, wollte der Dancoisne nicht verraten. “Die Entwicklungs-, Betriebs- und Instandhaltungskosten werden vom Konsortium übernommen, außerdem gehen alle Einnahmen an unsere drei Partner”, erklärte der Thalys-Chef. Das französische Bahnunternehmen verspricht sich durch die Internetverbindung in ihren Zügen einen Anstieg der Passagiere. In der ersten Klasse sei mit einem Anstieg von bis zu 40 Prozent zu rechnen, prognostizierte Dancoisne.

Zwei verschiedene Tarife ermöglichen den Zugang zum Netz. Für 13 Euro gibt es eine Flatrate, mit der man während der gesamten Fahrtzeit ins Internet kommt. Für 6,50 Euro hat man 60 Minuten lang Zugang. Dabei handelt es sich jedoch um eine Bruttozeit, das bedeutet beim Ausfall des Empfangs tickt die Uhr weiter. Für Reisende der ersten Klasse ist der Internet-Service inklusive.

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Silicon-Redaktion

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