Demnach will Ziebart das Unternehmen bereits zum 1. Juni verlassen. Am 31. Mai tagt der Infineon-Aufsichtsrat. Geht Ziebart, hätte er die Geschicke des Unternehmens weniger als vier Jahre geleitet.
Damit hätte sich Infineon-Aufsichtsratschef Max-Dietrich Kley im Machtkampf durchgesetzt. Kley prüft nach Medienberichten, ob das Unternehmen mit einem Konkurrenten fusioniert werden kann. Ziebart habe diese Idee nicht unterstützt, hieß es.
Als Nachfolger sei Peter Bauer im Gespräch, der Leiter des Geschäftsbereichs Automobil-, Industrieelektronik und Multimarket. Bauer könnte das CEO-Amt zunächst vorübergehend übernehmen. Dass Kley den Posten selbst einnehme, gelte als unwahrscheinlich.
Hintergrund des Streits zwischen Kley und Ziebart ist die Lage der defizitären Speicherchiptochter Qimonda, auf die Infineon zuletzt mehr als 1 Milliarde Euro abschreiben musste. Ziebart habe sich bereits vor einem Jahr dafür eingesetzt, den Wert von Qimonda in der Bilanz zu reduzieren und einen Käufer zu suchen. Kley habe dagegen für ein Abwarten plädiert, hieß es in Medienberichten.
Qimonda hatte am 15. Mai angekündigt, am Standort Dresden 600 von 3900 Stellen zu streichen. Weltweit falle jede zehnte Stelle weg, sagte eine Firmensprecherin. In Dresden seien 350 Qimonda-Mitarbeiter der Bereiche Forschung und Entwicklung und 250 Beschäftige von Zeitarbeits- und Servicefirmen betroffen. Die Stellen in der Produktion seien überwiegend sicher. Einen Zeitplan für den Stellenabbau gebe es noch nicht.
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