Deutsche sparen bei Lebensmitteln – auch im Internet
Der Online-Handel mit Nahrungsmitteln und Getränken hat im vergangenen Jahr erstmals leicht abgenommen. Das teilte der Branchenverband Bitkom mit.
Grundlage für die Angaben ist eine Erhebung des Marktforschungsinstituts GfK. Nach teils zweistelligen Zuwächsen in den Vorjahren gingen die Umsätze 2007 demnach um drei Prozent auf 119 Millionen Euro zurück.
“Während der E-Commerce insgesamt an Bedeutung gewinnt, tun sich Lebensmittel-Anbieter im Netz derzeit schwer”, sagte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. Einen Grund dafür sei, dass der stationäre Einzelhandel durch längere Öffnungszeiten wieder attraktiver geworden sei. “Seit der Ladenschlussreform vor einem Jahr ist es zumindest in Großstädten möglich, am Feierabend ohne Zeitdruck bis 22 Uhr einzukaufen.”
Der leichte Rückgang liegt nach Ansicht von Scheer vor allem an einer generellen Zurückhaltung der Kunden: “Weil Lebensmittel spürbar teurer geworden sind, sparen die Deutschen hier jetzt besonders – das betrifft Online-Anbieter genauso wie Ladengeschäfte.” So ist der Lebensmittelumsatz im Einzelhandel im März 2008 verglichen mit dem Vorjahresmonat um 4,4 Prozent gesunken. Das geht aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervor.
Die Online-Bestellung von Lebensmitteln wird sowohl von klassischen Supermärkten als auch von spezialisierten Web-Shops angeboten. Im Sortiment finden sich häufig Delikatessen, die im stationären Handel nur schwer zu bekommen sind. Auch Tiefkühlkost und Weine gehören zu den Top-Waren. Die Lieferung von frischen Produkten wie Gemüse oder Eiern ist allerdings meist nur in Ballungsräumen möglich. Die Waren werden auf Wunsch noch am selben Tag an die Haustür gebracht, oft gegen eine geringe Gebühr.