Epcos: Übernahme oder Partnerschaft?
Der Elektronik-Bauelemente-Hersteller Epcos befürchtet, Opfer einer feindlichen Übernahme zu werden.
“Wenn man sich anschaut, wie niedrig Epcos an der Börse bewertet ist und wie erfolgreich wir sind, dann ist das eine permanente Gefahr”, sagte Epcos-Chef Gerhard Pegam der Zeitschrift Euro am Sonntag. “Ein strategischer Investor oder eine strategische Kapitalverflechtung würde mich hier etwas ruhiger schlafen lassen.”
So suche Epcos einen Partner in Asien und wolle sich dort mit einer gegenseitigen Kapitalverflechtung “besser verankern”. Pegam: “Der Hintergrund für die angestrebte Partnerschaft ist, dass wir uns etwa in der Unterhaltungselektronik verstärken wollen. Hier spielt die Musik in Asien.”
Trotz der niedrigen Börsenbewertung laufen die Geschäfte von Epcos gut. Der Hersteller profitiert dabei vom Trend zur Energieeinsparung – in vielen Windkraft- oder Solaranlagen stecken Epcos-Bauteile. Am 19. Mai meldete Epcos für das laufende dritte Quartal bei den Handy-Bauteilen ein anziehendes Geschäft.
“Heute haben wir einen guten Tag an der Börse, der von Übernahmespekulationen und der guten Nachfragesituation im Mobilfunkgeschäft geprägt ist”, sagte dazu Epcos-Sprecher Heinz Kahlert. Demnach befand sich das Unternehmen im abgelaufenen zweiten Quartal in einer “stabilen Geschäftsentwicklung”, die sich auf die Halbjahresbilanz positiv auswirken werde.
Im zweiten Quartal erwirtschafteten die Münchener einen Umsatz von 362 Millionen Euro. Dieser Wert liegt ein Prozent unter dem Wert des zweiten Quartals des Vorjahres und zwei Prozent unter dem Wert des ersten Quartals des laufenden Geschäftsjahres. Im Segment Oberflächenwellen-Komponenten musste Epcos im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Umsatzschwund von neun Prozent hinnehmen.
Mit den Worten “der Aufschwung ist da” gab sich Pegam dennoch für das Gesamtjahr zuversichtlich. Gestützt werde die Prognose vor allem von Zusagen von Handy-Herstellern, die Epcos-Produkte in ihren Geräten verbauen wollen.