Unified Communications: Von Apple & Co lernen
Mitarbeiter in deutschen Unternehmen müssen täglich mit einer Vielzahl unterschiedlicher Anwendungen und Endgeräte jonglieren.
Diese Lektion hat RIM mit seinem BlackBerry verinnerlicht, obwohl solche Marketingtaktiken der in großen Teilen der ITK-Welt verbreiteten Ingenieurs- und Entwicklerkultur eher widersprechen. Dort fühlt man sich mit sachlichen Produkttypisierungen inklusive Versionsnummer wohler. Erste Gehversuche werden jedoch bereits unternommen: So besteht Alcatel-Lucents UC-Portfolio aus Modulen mit Bezeichnungen wie ‘My Messaging’ oder ‘My Phone’, die bereits den einzelnen User ansprechen und an Produktnamen aus der Consumer-Welt erinnern.
Schließlich sollten Technologien nicht in erster Linie auf Grundlage einer Fülle neuer Funktionalitäten vermarktet werden. Vielmehr muss das Produktdesign auch die emotionale Seite der Kunden ansprechen. So hat es Apples iPhone geschafft, sich mit Hilfe von Designelementen wie dem verarbeiteten Material, Verwendung eines glänzenden Touchscreens und der Gestaltung ansprechender Icons als neues Statussymbol neben dem BlackBerry zu positionieren.
Auch wenn der Entscheidungsprozess vor der Anschaffung einer ITK-Lösung wesentlich von technischen und kaufmännischen Erwägungen geprägt ist: Die Lösungsanbieter sollten die an der Lösungsauswahl immer stärker beteiligten Endanwender in den Unternehmen direkt ansprechen. Dazu können die UC-Anbieter Erkenntnisse und Erfahrungen aus verwandten Branchen – vor allem der CE-Industrie – nutzen.
Vor kurzem hat ein internationaler UC-Systemintegrator augenzwinkernd folgende Erfahrung als Herausforderung formuliert: Früher hatten wir das Problem, dass die Anwender zu wenig Ahnung von Technologie hatten – heute haben wir das Problem, dass sie zu viel Ahnung haben. Hört man ihnen genau zu, wird aus dieser Herausforderung eine große Chance.