Luis Corrons, Technischer Direktor der Panda Security-Labore:
“Microsoft Vista stellt generell kein größeres Sicherheitsrisiko als andere Microsoft-Betriebssysteme dar. Zudem ist aktuell die Anzahl der Vista-Nutzer geringer als die der von XP, so dass Cyber-Kriminelle ihre Angriffe eher an XP-Betriebssysteme richten, um möglichst viele Computer infizieren und große Mengen an vertraulichen Daten sammeln zu können. Tatsächlich gestaltet sich jedoch der Umstieg von XP zu Vista nicht so unkompliziert, wie von Microsoft vermutet wurde. Viele Anwender haben noch kein Interesse daran, ihr Betriebssystem zu wechseln, weil sie sich keinen Vorteil davon versprechen – vor allem Unternehmen sind da noch sehr skeptisch.
Tatsächlich wurden schon einige Sicherheitslücken in Vista entdeckt, die zum Einschleusen von Schadprogrammen missbraucht werden könnten, doch kein Betriebssystem ist hundertprozentig sicher, es können immer potentielle Systemanfälligkeiten bestehen. Deshalb ist es auch absolut notwendig eine zuverlässige Sicherheitslösung mit proaktiven Technologien im Einsatz zu haben und sich nicht nur auf die integrierte Firewall zu verlassen. Was die Übermittlung der monatlichen Patches betrifft, das ist in der Tat problematisch. Sobald eine Sicherheitslücke erkannt wird, sollte das ‘Gegenmittel’ dafür so schnell wie möglich verfügbar sein.”
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Wirklich sicherer?
Meine persönliche Erfahrung und Antworten aus meinem Umfeld zeigen, dass Vista nicht als sicherer, sondern nur als nervtötend wahrgenommen wird.
1.
Die allgegenwärtige Rückfrage von Vista, "Achtung lieber Anwender, willst Du den Aufruf dieses Programmes erlauben?" Verunsichert Anwender nur. Im Zweifel klicken Sie aber dennoch "OK".
Sicherheitsvorteil? Third Party Firewall Anbieter haben das schon längst im Programm und oft geräuschloser.
2.
Die Vista Firewall mag besser als die unzureichende in XP sein. Aber auch hier vertrauen die Anwender lieber einem Firewall Spezialisten. So wie es unter XP unerlässlich war.
Bitlocker ist sicherlich eine positive Ergänzung. Schützt aber nicht vor dem Kernproblem, sondern nur bei Verlust des Computers.
Die mangelnde Akzeptanz Vistas hat jedoch weniger mit der Sicherheit, sondern mit dem Mangel an Vista Compatibler Software der Drittanbieter zu tun und der überfrachteten zeitraubenden Benutzeroberfläche und Dialogen. Viele Anwender im privaten Bereich waren offen für Vista, gingen dann jedoch auf XP zurück, da Ihre Hardware nicht unterstützt wurde und liebgewonnene Programme nicht lauffähig waren.
Im kommerziellen Umfeld kann ich mir ein Überpringen Vistas durchaus vorstellen, da relevante Lösungen von Drittanbietern (noch) nicht auf Vista lauffähig sind.