Infineon und Samsung rücken näher zusammen
Der Münchner Halbleiterkonzern Infineon liefert künftig mehr Handychips an Samsung. Der weltweit zweitgrößte Handyhersteller will damit seine Abhängigkeit vom amerikanischen Hauptzulieferer Qualcomm reduzieren.
“Wir werden nunmehr nicht nur von der Qualcomm beliefert, sondern auch von Infineon”, sagte Unternehmenssprecherin Lee Eun-Hee: “Samsung hat seinen Teile-Einkauf breiter gefächert, um die Kosten zu senken.”
Die Sprecherin reagierte damit auf den Bericht einer koreanischen Tageszeitung, wonach Samsung im April ein UMTS-Handy mit einem Chip-Satz von Infineon entwickelt hat. Demnach führt Samsung das Handy-Modell bereits seit Monatsanfang nach Europa aus und will weitere Handys mit dem Chip-Satz des Münchner Konzerns entwickeln. Dem Bericht zufolge liefert Infineon seine Chipsätze zu einem um 20 Prozent niedrigeren Preis als Qualcomm.
Infineon hatte bei Samsung bereits im Sommer 2007 mit der Übernahme der Handy-Chipsparte von LSI einen Fuß in die Tür bekommen. Die Südkoreaner waren bereits damals deren größter Kunde. Damit konnten die Münchner den letzten noch fehlenden bedeutenden Handyhersteller zu ihrer Bestellerliste hinzufügen. Samsung ist der weltweit größte Speicherchiphersteller, fertigt für seine Handys allerdings keine Mobilfunkhalbleiter.