Die Migration auf StarOffice stehe kurz vor dem Abschluss, teilte Sun Microsystems mit. An rund 500 PC-Arbeitsplätzen der Bonner Behörde werde dann StarOffice im Einsatz sein. Mittlerweile arbeiteten bereits 90 Prozent der Mitarbeiter mit StarOffice.

Im BSI werden derzeit die Betriebssysteme Windows XP und Debian GNU Linux zu etwa gleichen Teilen auf den Arbeitsplatzrechnern eingesetzt. Um mit Microsoft Office auf Linux-basierten Systemen arbeiten zu können, wurde das Emulationsprogramm ‘Crossover Office’ genutzt. Diese aufwändige Kombination konnte nur eine zeitlich begrenzte Lösung darstellen. So reifte im BSI der Gedanke, die Büro-Software von Microsoft zu ersetzen.

OpenOffice.org als quelloffene Software schien perfekt zur Open-Source-Strategie der Behörde zu passen. Bei der Umstellung in Richtung Open Document Format (ODF) kamen nur die Produkte OpenOffice.org und StarOffice 8 in Frage. Letztlich entschied man sich für die kommerzielle Variante StarOffice von Sun, um Support und Unterstützung beim Patch-Management zu bekommen.

Da mit dem Wechsel auf das neue Programm auch ein Umstieg auf das offene Dateiformat ODF einherging, war neben der Schulung der Mitarbeiter die Umstellung der Dokumentenvorlagen die größte Herausforderung. “Wir haben eine Vielzahl von Dokumentenvorlagen, die vom ganzen Haus genutzt werden”, sagte Marc Schwis vom BSI. “Ein Großteil der unter Microsoft Office erstellten Dokumentenvorlagen konnten mit minimalem Aufwand nach ODF konvertiert werden. Nur eine geringe Anzahl erforderte eine umfangreichere Überarbeitung. Dies traf vor allem auf komplex aufgebaute Vorlagen zu.”

Jeder Mitarbeiter des BSI konnte an einer zweitägigen Einführungsveranstaltung teilnehmen, in denen die Grundlagen von StarOffice Writer erläutert wurden. Auch zur Präsentationssoftware Impress und der Tabellenkalkulation Calc wurden Lehrgänge durchgeführt. “Der Schulungsaufwand wäre bei einem Update auf Microsoft Office 2007 wohl nicht geringer gewesen”, sagte Falko Tesch vom StarOffice Produktmanagement bei Sun. “Da die Bedienung von StarOffice stärker der Benutzerführung der alten Microsoft-Office-Generationen ähnelt, ist es für viele Nutzer sogar einfacher, sich an StarOffice zu gewöhnen.”

In der täglichen Arbeit fällt die Umstellung kaum mehr auf. “Ab und zu passiert es natürlich noch, dass ODF-Dateien an Personen verschickt werden, die mit Microsoft Office arbeiten und nur Unverständnis zurückkommt”, so Schwis. “Aber unser Standard-Versandformat ist ohnehin PDF, in das man aus StarOffice wesentlich komfortabler exportieren kann, als das früher möglich war.”

Silicon-Redaktion

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