Im Vergleich zu 2006 wurden in Deutschland mit 19.200 um vier Prozent mehr Unternehmen im Technologiebereich gegründet. Diese Zahlen stammen aus einer Untersuchung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW).

Dies ist auf eine überdurchschnittlich gute Konjunktur in der High-Tech-Industrie zurückzuführen. High-Tech-Gründungen entwickelten sich entgegen dem allgemeinen Trend, denn die Zahl der Unternehmensgründungen über alle Wirtschaftszweige hinweg ist weiterhin rückläufig.

Bei den High-Tech-Gründungszahlen sind im Verlauf der vergangenen zehn Jahre deutliche regionale Unterschiede erkennbar: Während Aufsteiger Nürnberg überraschend auf den zweiten Platz hinter München vorrückte, büßte die Gründerregion Stuttgart eine Platzierung im Spitzenfeld ein. Weiteres Ergebnis der Studie: Jedes zwölfte High-Tech-Unternehmen in Deutschland wird mehrheitlich von Frauen gegründet.

Im industriellen High-Tech-Sektor wurden im Jahr 2007 2600 Unternehmen gegründet. Das sind sechs Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr. “Die gute wirtschaftliche Lage in der Industrie, insbesondere in Bereichen wie Maschinenbau oder Elektrotechnik, ist hier der Motor”, kommentiert Dr. Georg Licht, Leiter des Forschungsbereichs ‘Industrieökonomik und Internationale Unternehmensführung’ beim ZEW, die Forschungsergebnisse.

Trotz der insgesamt positiven Entwicklung im High-Tech-Sektor sei es für eine Entwarnung jedoch zu früh. Noch immer liegt die Zahl der Neugründungen unter dem Niveau von 1995. Um nachhaltige Impulse für die Gesamtwirtschaft zu erzielen, benötigt Deutschland nicht nur eine höhere Anzahl an Gründungen in den High-Tech-Sektoren, sondern auch eine Zunahme qualitativ hochwertiger und schnellwachsender Start-ups, die sich mit innovativen Produkten und Technologien nicht nur auf dem deutschen Markt, sondern auch international durchsetzen.

Die Studie zeigt auch, dass High-Tech-Gründungen nur selten ‘Notgründungen’ aus der Arbeitslosigkeit heraus sind: Während die Entwicklung der Gründungstätigkeit über alle Wirtschaftszweige hinweg von der Höhe der Arbeitslosenquote beeinflusst wird, trifft dies für die Gründungstätigkeit in den High-Tech-Sektoren nur in Ausnahmefällen zu. “High-Tech-Gründungen entstehen unter anderen Vorzeichen: Sie sind meist das Ergebnis langfristiger fundierter Unternehmerentscheidungen”, erläutert Achim Berg, Vorsitzender der Geschäftsführung Microsoft Deutschland, das die Studie mit erstellt hat.

Der Hersteller unterstützt, um das Wachstum ambitionierter Start-ups zu beschleunigen, im Rahmen der Gründerinitiative ‘unternimm was‘ ausgewählte junge Unternehmen aus dem High-Tech-Bereich durch Know-how und Kontakte.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

OT-Security braucht zunächst Asset-Transparenz

Unternehmen wissen oft nicht, welche Geräte in der Produktion eine IP-Adresse haben, warnt Peter Machat…

1 Tag ago

Künstliche Intelligenz erreicht die Cloud

KPMG-Studie: 97 Prozent der Cloud-nutzenden Unternehmen verwenden KI-Dienste von Cloud-Anbietern.

2 Tagen ago

AI Act: Durchblick im Regulierungsdickicht

Bitkom veröffentlicht Online-Tool und Leitfaden zum KI-Einsatz in Unternehmen. Beide Angebote sind kostenlos.

2 Tagen ago

Coveo beschleunigt europäisches Wachstum durch Expansion in der DACH-Region

Neue Kunden sind unter anderem SAP, Conforama Schweiz, 11teamsports, Phillip Morris International, Baywa und Thalia.

3 Tagen ago

Britische Behörden setzen auf Oracle Cloud

Oracle schafft einheitliche Plattform für vier Ministerien und über 250.000 Beamte mit der Oracle Applications…

3 Tagen ago

Windows 10: Wer haftet für Datenschutz nach Support-Ende?

Der Grund: Geräte, die mit veralteter Software arbeiten, sind anfällig für Cyberangriffe und Datenlecks.

3 Tagen ago