Die Mehrheit der Akademiker befürwortet die Zuwanderung ausländischer Experten. Über 60 Prozent der Hochqualifizierten sprechen sich laut einer gemeinsamen Studie von Forsa und Bitkom für mehr Einwanderung aus, um den Fachkräftemangel zu lindern. 39 Prozent hingegen stimmen dagegen. Bei Befragten mit Haupt- oder Realschulabschluss dreht sich das Verhältnis genau um. Hier sind 38 Prozent für die Zuwanderung und 60 Prozent dagegen. Lediglich 27 Prozent der Befragten ohne Schulabschluss sind für einen entsprechende Einwanderungspolitik.
“Der deutsche Arbeitsmarkt braucht dringend Impulse von außen”, ermahnt BITKOM-Präsident August-Wilhelm Scheer. “Spezialisten aus dem Ausland bringen auch den Geringqualifizierten neue Arbeitsplätze. Im Schnitt schafft jeder zugewanderte Hochqualifizierte zwei bis drei zusätzliche Arbeitsplätze in seinem Umfeld.” Für Scheer ist klar, dass hier mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden muss.
Derzeit fehlen in Deutschland Zehntausende Experten, insbesondere in den technischen Disziplinen. Das deutsche Bildungssystem könne den Bedarf der Wirtschaft nicht decken, erklärt Scheer. Allein für IT-Spezialisten gibt es mehr als 40.000 offene Stellen.
Nach einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft entstehen durch nicht besetzte Stellen in Deutschland insgesamt Wertschöpfungsverluste in Höhe von 18,5 Milliarden Euro. Dennoch propagiert Scheer auch andere Lösungsvorschläge: “Neben der Modernisierung des Bildungssystems ist die Zuwanderung von ausländischen Experten die wichtigste Maßnahme zur Verringerung des Expertenmangels.”
Bisher verhindere das restriktive Zuwanderungsrecht eine stärkere Einwanderung von Spitzenkräften aus Nationen, die nicht zu den Kernländern der Europäischen Union gehören. Selbst IT-Spezialisten aus den Beitrittsländern Polen, Ungarn und Tschechien dürfen sich nicht dauerhaft in Deutschland niederlassen. Langfristig darf nur bleiben, wer mehr als 86.000 Euro pro Jahr verdient oder als Selbstständiger mindestens 500.000 Euro investiert und fünf Personen vom Tag der Unternehmensgründung an beschäftigt. Davon hält Scheer allerdings wenig: “Diese Regelungen verhindern Zuwanderung statt sie zu fördern.”
Vielmehr sollte die Bundesregierung die Zuwanderungsbestimmungen für Hochqualifizierte lockern und im Ausland aktiv für den Arbeitsstandort Deutschland werben.
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Unsinn
Vielleicht sollten die Firmen mal darüber nachdenken, daß Menschen über 50 auch noch arbeiten müssen. Da sind m.E. noch ausreichend Fachkräfte und qualifiziertes Personal unter den 3 Millionen...
Ja, Unsinn
Ich kann Hr. Mühling nur zustimmen und ergänzen.
Wenn es genug Arbeit gäbe, dann wären in den deutschsprachigen Ländern nicht rund 4 mio Menschen offizielle) arbeitslos. Die inoffizielle Zahl schätze ich auf das 1,5-fache, weil ja in den offiziellen Zahlen alle - sinnhaften und sinnlosen – Umschulungsteilnehmer, und die ganze Schar der unfreiwilligen Selbstständigen und ICH-AG’ler und auch Armutsgrenzeneinkommensbezieher gar nicht eingerechnet sind.
Die Wirtschaft schreit nach mehr Akademikern, die Politik nach längerem Arbeitleben wegen der Pension. Wie soll denn das auf Dauer gehen, wenn die Leute erst mi rund 30 in das Erwebsleben eintreten und mit 45 wieder rausgedrängt werden? Wer soll den die Produkte und Dienstleistungen dann noch kaufen? Die Billigarbeiter in Indien, China und Bangladesh? Die werden sich das nicht leisten können.
In der Zwischenzeit zocken die amerikanischen Pensionsfonds Europa ab, damit sie einigermaßen über die nächste Zeit kommen. Denn dort wissen die Spezialisten schon, dass das amerikanische Pensionssystem zum scheitern verurteilt ist. Drum kommen die ja immer mehr nach Europa um sich unser Generationensystem anzusehen.
Also liebe Wirtschaft: Nicht in die Ferne schweifen, sieh’ das Gute liegt so nah.
Kompletter Unsinn
Ich kann meinen Vorkommentatoren nur zustimmen: Das Problem ist nicht der Fachkräftemangel, sondern die Tatsache, dass MA über 45 schon als ausrangiert gelten!
Insofern sind diese Floskeln der bitcom, denen diese Tatsache sehr wohl bewusst ist, nichts weiter als hohle Phrasen.
Und das die Presse immer wieder mit auf diesen Zug aufspringt will mir nicht in den Kopf.