Zu diesem Ergebnis kommt die heute, Donnerstag, präsentierte dritte Welle der Langzeitstudie “Medienkonvergenz Monitoring” der Professur für Medienpädagogik und Weiterbildung der Universität Leipzig. “Wenn Jugendliche heute Musik hören, dann hören sie meist MP3-Dateien – sei es mit dem PC oder mit mobilen Playern – oder sie greifen gleich auf das Internet zu”, heißt es in einer entsprechenden Erklärung. Rund 78 Prozent der befragten Jugendlichen gaben demnach im Zuge der Untersuchung an, Musik oft am PC zu konsumieren, während dies nur mehr 36 Prozent mit Hilfe eines CD-Players tun.
“Insbesondere im Bereich der Wiedergabe- und Speichermedien kann man bei Jugendlichen mittlerweile eher von einer Verdrängung sprechen als von einer Konvergenz”, erklärt Matthias Kießlinger, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Medienkonvergenz-Monitoring-Projekts, im Gespräch mit pressetext. Besonders betroffen von dieser Entwicklung sei die CD, die bei jüngeren Nutzern vom MP3-Format bereits zu einem Großteil abgelöst worden sei. Andere Bereiche seien in dieser Hinsicht noch nicht in dem Ausmaß betroffen. “Online-Videos sind unter den Jugendlichen zwar sehr beliebt. Ihre starke Nutzung heißt aber nicht, dass die Jugend nicht mehr fernsieht”, betont Kießlinger. Rund 92 Prozent der Befragten zwölf- bis 19-Jährigen gaben an, schon einmal Online-Videos angesehen zu haben. Fast 40 Prozent tun dies regelmäßig.
Laut der Studie konsumieren die Jugendlichen auf Videoportalen wie YouTube, Clipfish oder MyVideo nicht nur solche Beiträge, die von Nutzern selbst produziert worden sind, sondern auch Inhalte der “alten” Massenmedien. So schauen sich rund zwei Drittel der musikinteressierten jüngeren Nutzer Musikvideos im Netz an. Online-Videos zu Filmen nutzt jeder zweite Filminteressierte. Wichtiger Aspekt hierbei sind die neuen Nutzungsqualitäten des Internets, die es den Jugendlichen erlauben, sich individuell ihr eigenes Programm zusammen zu stellen. Zunehmend gefragt ist auch die im Netz gebotene Mitmach-Möglichkeit. Rund 40 Prozent der Befragten gaben an, schon einmal selbst ein Video online gestellt zu haben. Bei Bildmaterial sind dies sogar 84 Prozent.
Das Projekt Medienkonvergenz Monitoring ist als Langzeituntersuchung angelegt. Seit 2003 wird in dessen Rahmen die Entwicklung der Medienkonvergenz, bei der vormals getrennte Medienbereiche und Übertragungswege zunehmend zusammenwachsen. Im Mittelpunkt steht dabei die Relevanz dieser Entwicklung für Heranwachsende und deren Medienumgang. Die aktuellen Ergebnisse der soeben abgeschlossenen dritten Erhebungswelle basieren auf einer Onlinebefragung von mehr als 5.000 Jugendlichen im Alter von zwölf bis 19 Jahren. Die vollständigen aktuellen Ergebnisse sind online unter www.medienkonvergenz-monitoring.de abrufbar.
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