Mitdenken ist in deutschen Firmen nicht gefragt
Wie das Online-Karriereportal Stepstone jetzt mit einer aktuellen Umfrage belegt, werden Verbesserungsvorschläge in deutschen Unternehmen nicht belohnt. In weiteren 20 europäischen Ländern sieht es aber nicht viel besser aus: Insgesamt verfügen nur 16 Prozent der befragten Firmen über ein System für Verbesserungsvorschläge.
Mitdenken lohnt sich nicht, resümierte das 1998 in Norwegen gegründete Portal Stepstone jetzt. 16 Prozent, also nicht einmal zwei von zehn Unternehmen, belohnen ihre Mitarbeiter, wenn sie sich mit Verbesserungsvorschlägen beispielsweise zur Optimierung von Arbeitsabläufen einbringen. An der Umfrage nahmen insgesamt 25.647 Kunden teil.
Weitere 21 Prozent geben demnach an, dass nur besonders gute Ideen mit finanziellen oder sonstigen Anreizen belohnt werden. In 63 Prozent der Unternehmen werden derartige Anstöße schlicht vorausgesetzt. “Jedes Unternehmen legt Wert auf mitdenkende Mitarbeiter. Gerade von Fach- und Führungskräften wird das erwartet. Trotzdem kann ein spezielles Anreizsystem bewirken, dass sich Mitarbeiter noch mehr in wichtige Prozesse und deren Optimierung eingebunden fühlen. Das wäre übrigens auch ein gutes Argument, wenn es darum geht, gefragte Fachkräfte von einem Wechsel in das eigene Unternehmen zu überzeugen”, sagte Frank Hensgens, Vorstand der Stepstone Deutschland AG.
Die deutschen Zahlen liegen dabei im internationalen Trend. Auch hier werden nur in 17 Prozent der Unternehmen Verbesserungsvorschläge belohnt. Anders als in den meisten Ländern ist die Situation in russischen Unternehmen vergleichsweise sehr gut, da hier in 38 Prozent der Fälle gute Ideen grundsätzlich belohnt werden. Offenbar ist den Entscheidern hier klar, dass sich gute Ideen aus der Belegschaft schnell in barer Münze niederschlagen können. Schlusslicht in dieser Hinsicht ist dagegen Estland, wo nur in fünf Prozent der Fälle Mitdenken belohnt wird.